Autor Thema: 2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun  (Gelesen 3761 mal)

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« am: 30.08.2013, 00:00:00 »
Datum: 2013-08-30
Event: Ring O´ Fire
Distanz: 210.000 km

Ersteller: run4fun

Offline run4fun

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #1 am: 30.08.2013, 00:00:00 »
And It Burns, Burns, Burns ...

Mit großen Erwartungen fuhr ich auf die Britische Insel, um das Abenteuer Ultra-Trail in Angriff zu nehmen. Die Freude daran teilzunehmen war rießengroß. Die Vorbereitungen waren gut verlaufen. Keine gröberen Verletzungen oder Wehwehchen. Die Trainingskilometer waren nicht zu viel und nicht zu wenig. Trailtrainings habe ich so viel wie noch nie trainiert (eigentlich erst ab diesem Jahr so wirklich).
Einzig und allein drei Wochen vor dem Rennen, war Renovierung von Bad und WC in der Wohnung angesagt, was dann doch zeitweise mit ziemlicher körperlicher Anstrengung verbunden war. Ich weiß, dass es dem Körper viel abverlangt hat und nicht die optimale Vorbereitung für einen so anstrengenden Ultra war. Aber es ging nun mal nicht anders.

Bereits 3 Tage vor Rennen waren wir (meine Frau Elisabeth und meine Tochter Theresa) in Holyhead eingetroffen. So konnte ich ein paar winzig kleine Teilstrecken schon besichtigen. Die Strecke selbst war zu diesem Zeitpunkt für mich als sehr angenehm zu laufen. Dass sich das ändern würde merkte ich spätestens im Rennen am 1. Tag.

PS:
Es gab so ziemlich alles an Untergründen zu laufen, was man sich nur vorstellen kann: Gras weich und kurz, Gras lang und weich, hart getretener Wanderwege, Wege mit Steine gepflastert, einmal schön gelegt, dann wieder von der Natur geschaffen, wo man aufpassen musste nicht auszurutschen, Wege durch Gebüsch, Sträucher, Brennnesseln, Farne, Wege über Kuh- und Schafweiden (die Kühe machten es einem nicht immer einfach). Wege neben steilen Klippen, steile Stiegen rauf und runter, Sandstrände mit weichem Sand, hartem Sand, Steinen groß und kleine, Seetang, Beton, Asphalt, Holzwege, und alles konnte auch in Kombination stehen.

Am Vorabend des Rennens sind wir alle Startenden Österreicher gemeinsam noch Abendessen in eine Pizzeria gegangen. Es war lustig und bei keinem hat man irgendeine Nervosität gespürt.

Day1:
Gut gefrühstückt sind wir um ca. 10 Uhr gemeinsam zum Startgelände gefahren/gegangen. Wegen des angekündigten Kommens von Kate & William gab´s verstärkte Polizeiüberwachung. Man durfte das Gepäck mit den Autos bis zum Start bringen, dann aber wieder zurück auf einen eigens für den ROF geschaffenen Parkplatz fahren.
Die Registration für den Lauf war einfach und schnell, als Goody gab´s ein ROF-Shirt und Müsliriegel.
Wir hatten noch ca. 2 Stunden Zeit bis zum Start. Jeder versuchte nochmals alles im Rucksack zu kontrollieren.
Das Wetter war british good (generell gab es an keinem einzigen Renntag Regen). Lediglich der Wind pfiff einem um die Ohren, da konnte einem schon manchmal richtig kalt werden. Wir versuchten in einem Zelt ein wenig Unterschlupf zu finden.
Um sich auf den ROF einzuschwören gab´s als Ansporn einen ROF-Ring, den Jean Marie fotografierte.

Ca. 20 min vor dem Start kamen dann die Royals, um die Organisatoren zu begrüßen, mit den Besuchern und Läufern zu sprechen und den Start einzuläuten.
So wie vorgehabt, konnte sich Jean Marie mit William fotografieren lassen 
Punkt 13:00 Uhr läutete William mit einer Glocke (nachdem vorher runtergezählt wurde) den Start ein.

Gemütlich setzte sich das Feld in Bewegung. Christoph war weiter vorne im Feld, Jean Marie, Wolfgang, Christian, Josef und ich eher im hinteren Bereich.
Und bereits wenige Meter nach dem Start verursachte ein Durchgangsgatter (von denen man im Laufe der Strecke noch dutzende andere durchqueren musste) einen Stau. Diese ließen immer nur einen Läufer passieren. DA verlor man schon wichtige Minuten ;-)
Danach ging´s aber schon gemütlich bergab, oft auf weichem kurzem Gras entlang der Küste Richtung Holyhead. Gerade auf den ersten 2 km taten mir meine Fußschwielen links und rechts außen extrem weh. Ich dachte mir nur, hoffentlich ist das nur kurzfristig und hört bald auf.

Nach ca. 1km nach Start liefen Christian und ich kurz miteinander. Im Eifer des Gefechtes (er wollte sich während des Laufens die Windjacke ausziehen) verlor er seine Kamera. Nachdem er meinte, ich solle, während er sich wieder zurechtmacht, einstweilen weiterlaufen, tat ich das auch. Da war´s dann aber auch schon wieder vorbei mit gemeinsamen Laufen. Denn gesehen haben wir uns dann erst wieder am nächsten Tag beim Start.
Da auch die anderen (außer Christoph natürlich) hinter mir waren, lief ich oft mit anderen oder alleine.

Die ersten Kilometer waren extrem kurzweilig und es machte richtig Spaß. Bereits nach ca. 6km, bei einer ganz leichten Steigung auf einer Wiese, gab´s schon ein paar LäuferInnen, die dieses Stück zur Erholung gingen. Was soll das denn, dachte ich mir. So bald nach Start schon? Gerade solche Passagen, leichtes bis mittleres bergauflaufen machte mir extrem Spaß und war locker von mir zu laufen.
Nach ca. 10km kam die erste Strandstrecke. Laufen auf Sand und Steinen war hier angesagt, war körperlich aber noch gut zu bewältigen (obwohl sehr gewöhnungsbedürftig). Danach auf einem schmalen Pfad, teils Gras, teils Bretter,  ging´s zum ersten Checkpoint bei der Brücke beim Alaw Estuary. Mein Plan war, um 14:30 dort anzukommen. Ankunft 14:27 war perfekt (ca. 6:00 min Schnitt).
Danach ging´s über saftige Schafweiden und Küstenwegen zu CP2. Auf dieser Teilstrecke waren keine besonderen Vorkommnisse (war ja mit 1h auch schnell erledigt ;-) ). Bei CP2- Church Bay - wartet meine Family bereits auf mich (war für mich überraschend, da ich sie nicht dort erwartete  ) .  Nach wie vor war zeitmäßig alles nach Plan (nach 26km). Wasser aufgefüllt und ein Stück Kuchen verdrückt und dann ging´s gleich weiter.

Nach CP2 kamen die ersten großen Hürden. Steilere Bergauf-/Bergabpassagen und als Höhepunkt für mich die sichelförmige Cemlyn Bay, deren Strand aus faustgroßen Steinen bestand in denen man, wie in einer Sandwüste, versank. Auf dem zu Laufen war die reinste Qual und extrem Kräfteraubend. Was für eine Erleichterung, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Kurz vor CP3, beim Parkplatz hinter der Power Station Wylfa, da wo schon jeder geglaubt hatte, jetzt bist gleich beim CP, ging es nochmals durch ein Stück Wald mit giftigen Stiegen rauf und runter. Damit haben sicher die wenigsten gerechnet.

Am letzten und längsten Teilstück des 1. Tages war dann auch das anstrengendste für mich. Auch hier gab es wieder steile Bergauf-/Bergabpassagen, oftmals mit ungleichmäßigen Stufen versehen und Laufen neben steilen Klippen. Zw. km45 und km50 ging´s mir körperlich nicht so gut. Ich hatte leichte Krämpfe in den Waden und konnte nur mit sehr großer Mühe und Zurückhaltung einen Monsterkrampf verhindern. Am Abend war mir aber auch klar, warum ich in diesen Zustand kam – einfach zu wenig getrunken und zu wenig Salz ins Getränk getan (das habe ich am Day 2 besser gemacht, hier gab´s keine Krämpfe während des Laufens mehr.
In diesem Abschnitt lief ich eine zeitlang alleine und prompt verlief ich mich an diesem Tag das erste mal (hatte ja kein GPS, lediglich die OS-Map von Anglesey). Es war ein Weg durch dichtes Gestrüpp und stachelige Sträucher, schwer zu gehen und manchmal rutschig. Prompt rutschte ich auf einer schlecht einzusehenden Stelle (der Weg war links zur Küste abfallend) aus und beleidigt damit meine rechte Sehne an der Fußsohle. Wilde Gedanken flogen mir durch den Kopf. Vorsichtig ging ich den falschen Weg wieder zurück zum Hauptpfad. Vorbeigehende Läufer ließen mich wissen, dass ich wieder rechtens bin. Und Gottseidank gingen die leichten Schmerzen nach einigen weiteren Kilometern wieder weg.

Nach einer Weile schloss ich mich dann 2 Walisern an. Aber gerade prompt mit diesen verliefen wir uns erneut. Wir waren schon bis zu einer Hauptstraße  vorgedrungen und mussten wieder auf einem anderen Weg kehrt zur Küste machen. Hier gab´s die erste Begegnung mit wild herumlaufenden Kühen, wo man tatsächlich glaubte, die greifen einen jeden Moment an. Vor der Bull Bay waren wir dann wieder am rechten Weg und wir konnten die letzten 5 Kilometer wieder normal zurücklegen.
Die 2 Waliser legten aber gerade jetzt eine Gehpause ein, sodass ich zeitweise wieder alleine laufen musste.
Glücklich war ich dann, als ich das Finish sah und den ersten Tag gut über die Runden gebracht hatte. Elisabeth wartete schon auf mich im Leisure Center. Christoph, der ja fast eine Stunde vor mir ins Ziel kam, sah ich bereits in der Kantine, war schon geduscht und hatte auch schon gespeist. Er sah ziemlich relaxt aus und war guter Dinge.
Nachdem ich die Möglichkeit hatte im B&B zu schlafen (kurzfristig arrangiert), nahm ich das natürlich in Anspruch. Nach Duschen, Essen und Equipment für den nächsten Tag vorbereiten, wollte ich schnell schlafen gehen. Ich war aber vom Lauf noch so angespannt und aufgepuscht, dass ich lediglich 1 Stunde schlafen konnte. Immer wieder krampfte es mich in den Füßen und schwitzte enorm stark. Gottseidank schlief meine Family gut und bekamen von meinen Krampfschreien nichts mit.

Day2:
Um 4 Uhr früh stand ich auf, machte mir ein Power Porridge Müsli und 2 Scheiben Toast mit Nutella und Marmelade. Nachdem ich nochmals den Rucksack kontrolliert hatte ging es zwar unausgeschlafen aber gestärkt um 5:15 Uhr zum Startpunkt. Dort traf ich auch schon auf die anderen, die alle wohlauf waren.
Die Registration gemacht und das Half Way Gepäck abgegeben. Nach kurzem Briefing durch die Veranstalter ging´s auch schon um Punkt 6:00 Uhr los auf die 105,4 km lange Strecke.

Gemächlich war der Beginn. Wieder war ich kurz mit Christian unterwegs, um ihn dann wieder aus den Augen zu verlieren. Trotz hügeligen Geländes ging es relativ gut bis zum ersten CP. Kurz vor dem CP1 schloss Wolfgang mit einem zweiten bei mir auf und wir liefen zu dritt zum ersten CP. Da ich mir hier ein wenig mehr Zeit ließ als die anderen zwei, waren die schon weg, als ich wieder loslief. Erste Müdungserscheinungen machten sich bei mir bemerkbar. Es lief nicht mehr so rund wie geplant. Die vorgegebenen Zeiten konnte ich schon längst nicht mehr einhalten. So ging es halt langsam aber stetig zur Red Wharf Bay, zu CP3. Zur meiner Überraschung traf ich dort Wolfgang wieder, der wie er mir sagte einen Einbruch hatte und ich ihm daher wieder näher kommen konnte. Trotzdem war er wieder vor mir weg. Ich versuchte ein bisschen länger beim CP auszuruhen und Energie in Form von Biscuit und Cola zu tanken. Das half mir und somit konnte ich die anschließende lange Red Wharf Bay gut überwinden. Was ich jedoch schon sehr spürte, war einerseits die aufgescheuerte Haut am Rücken durch den Rucksack (schon am ersten Tag war diese Stelle sehr gerötet) und auch der Rucksack selbst schien immer schwerer und schwerer zu werden. Aber noch ging es.
Nach der Bay ging es ziemlich steil bergauf. Auf diesem Abschnitt kam ich auch wieder in Sichtweite zu Wolfgang und nach einigen Kilometern konnten wir auch wieder gemeinsam durch die Wiesen laufen bis zu CP3. Nachdem Wolfgang meinte, er müsse mit  dem blau gedressten Läufer mit, weil der sein Tempo lief, war er auch schon wieder weg. Nach Kräftigung mit Sausage Rolls und Butterbrot gings halt alleine wieder weiter zu CP4 nach Beaumaris, einer schönen kleinen alten Stadt. Auf dieser Strecke, obwohl nur 8km lang, gab´s wieder einen langen Strand, der mit ungemütlichen Steinen bestückt war.
Zum Glück kam dann CP4, wo das Half Way Gepäck bereitstand. Da ich wusste, dass nun mehr Asphalt kommen würde, wechselte ich von den Trailroc255 zum Saucony Mirage 3. Das war echt eine Wohltat für meine Füße. Nach kurzem Trinken und Essen bei CP4 ging´s dann auch gleich wieder steil bergauf und dann Richtung Britannia Bridge. Hier auf diesem Abschnitt hatte ich beste Laufgefühl des Tages. Bei der Menai Bridge wurden wir kurzerhand umgeleitet, da auf der Originalstrecke ein Seafood Festival stattfind und wir hier nicht durch konnten.

Nach dem CP5 bei St. Mary Church ging´s wieder ein Stück über steinigen Strand und danach zu einer Hauptstraße A4080 und weiter zu dem von den Organisatoren neu geplanten Umweg. Hier hatte ich kurz ein Blackout, was die Routenführung betraf (ich sah mich schon irgendwo im Landesinneren). Ich hätte einfach nur meine Karte anders drehen sollen, dann wär´s kein Problem gewesen. Schlussendlich sah ich mich dann doch wieder am richtigen Wege. Kurz vor dem CP „Sea Zoo“ lief ich mit einem kleinen drahtigen Briten gemeinsam. Ich glaube es war dieser berühmte Karl Zeiner, der einem so viel erzählte. Ein Mann kurzer Schritte, aber sehr ausdauernd. Immer wieder zog er mir langsam davon, weil ich ab nun des Öfteren gehen musste. Aber nach meinem Anlaufen dauerte es nicht lange, bis ich ihn wieder eingeholt hatte. Das ging solange bis wir diese schrecklichen Dünen von Newborough erreichten. Danach war er weg.

Neben dem Wald, wo du einen festen Weg vermutest, waren dauernd diese weichen Sandwege, die dir die Kräfte raubten. Und dann noch der kilometerlange Strand um den Wald herum. Landschaftlich wunderschön (noch konnte ich diese genießen, da die Sonne gerade ihre letzten Strahlen zeigte), aber körperlich anstrengend. Da halfen auch die anfeuernden Schreie der Strandbenutzer nur mehr sehr wenig. Schmerzen vom Rucksack auf der Schulter und an der aufgeriebenen Stelle am Rücken wurden zur Qual. Manchmal trug ich den Rucksack vorne, manchmal musste ich ihn mir hinten in die Höhe heben, um Erleichterung zu haben. Schwer angeschlagen erreichte ich den vorletzten CP. Hier hatte ich gehofft auf Elisabeth zu stoßen, um ihr den Rucksack übergeben zu können und nur mit Trinkflasche, Stirnlampe und Map weiterzulaufen. Aber leider war keiner da. Jedenfalls bekam ich hier eine gute heiße Suppe mit Brot. Die Info von den Organisatoren, dass ich der zwanzigste wäre, der hier am CP eingelaufen ist, machte mich kurzfristig glücklich und hob meine Motivation.

Mein Plan war nun die letzten 10,5km in 1,5 Stunden zurückzulegen. Das ginge sich aus, um noch vor Dunkelheit Aberffraw zu erreichen. Leider kam es ganz anders als geplant. Das anfängliche Hoch wurde schnell zu einem Tief und statt laufen war sehr oft wandern angesagt. Trotzdem war ich noch immer der Meinung, relativ zügig den Rest zu bewältigen. Erneut gab es wieder 2 Kuhfelder zu überqueren, wobei ich beim letzten schon fast die Panik bekam, weil die Kühe sich so nah an mich heranschlichen, wo du in jedem Moment glaubst, die greifen dich an. 20 Meter vorm erlösenden Gatter rannte ich los um dieses schnell wie möglich zu erreichen. Das bescherte mir noch fast einen Krampf im Fuß ein. Glücklicherweise konnte ich das noch verhindern.

Jetzt kam noch der lange Wege über die Dünen zum Meer und wieder zurück nach Aberffraw, der für mich endlos erschien und bereits in völliger Dunkelheit erfolgte. Mann, wie schwach war doch meine Stirnlampe, sie leuchtete mir gerade 5m nach vorne aus. Nächstes Mal muss eine stärkere her (oder ich laufe schneller ;-) ). Kurz vor der erlösenden Steinbrücke dann nochmals ein kleiner Schrei von mir, da ich den kleinen, tiefer liegenden Bach zu spät gesehen hatte und kurz ausrutschte. Mit Leuchtstäben hatten die Organisatoren die Strecke bis zur Village Hall markiert, um auch ganz sicher hinzufinden. Ich war schon oft geschlaucht, aber noch nie so wie an diesem Tag.
Christoph und Wolfgang konnte ich in der Halle nicht finden. Die waren anscheinend schon im Pub Abendessen. So ging ich wieder ins kurzfristig arrangierte B&B um mich vom plötzlich auftretenden Schüttelfrost zu erholen, etwas zu essen und heiß zu duschen. Gegenüber der ersten Nacht schlief ich sofort und hatte auch keine Krämpfe in der Nacht. Lediglich starkes Schwitzen war wieder angesagt.

Day3:
Verspätet um 5:13 wachte ich auf. Die ersten Schritte ließen nichts Gutes vermuten. Kurzes Anlaufen war schmerzhaft. Die Waden machten zu und ließen mich nicht weg. Ich wollte sie mir massieren, aber bei jeder Berührung schmerzten die harten Muskeln. Lange überlegt ich, wie sinnvoll es nun ist, weiterzumachen, eine eventuelle Verletzung zu riskieren oder vielleicht wäre es wieder von selbst beim Laufen besser geworden? Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht.
Dann doch die Entscheidung, dass ich aus Gründen der Gesundheit den Lauf nicht mehr fortsetze. Enttäuscht schleppte ich mich zur Registration um meine Aufgabe bekanntzugeben. „Are you sure?“ fragte mich aufmunternd eine nette Dame. „Yes, I´m“.
Alle anderen waren gottseidank noch gut drauf (auch Josef und Jean Marie, die erst um 01:00 in der Früh ankamen und schon wieder am Start waren). Ich wünschte Ihnen noch viel Glück und sah fast weinend den übrig gebliebenen Startern nach.

Fazit:
Obwohl es für mich kein Finish gab und die Enttäuschung sehr groß ist, war das bisher mein schönstes Laufevent, dass ich bis jetzt bestritten habe. Es hat in den Vorbereitungen, als auch während dem Rennen viel Spaß gemacht. Ich kann es jedem nur empfehlen.
Ich weiß, was ich das nächste mal besser machen und wie ich mich noch optimaler vorbereiten kann.

In diesem Sinne kann ich nur sagen:
Gegen das Fehlschlagen eines Planes gibt es keinen besseren Trost, als auf der Stelle einen neuen zu machen oder bereitzuhalten. Jean Paul (1763-1825)
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Offline Patmich

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #2 am: 05.09.2013, 21:36:09 »
ein sehr schöner bericht, die leistung ist für mich unvorstellbar. bei dem bericht fühlt man richtig mit, wie  enttäuscht du gewesen sein musst, das rennen nicht finishen zu können, du aber trotzdem nicht aufgibst und wieder durchstarten wirst. ich wünsche dir jedenfalls alles gute und möge der nächste plan dich zu deinem ziel bringen.  

Offline Tschitschi

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #3 am: 06.09.2013, 09:56:02 »
Hab mit dir mitgelitten, beim Beschluss der Aufgabe:hart! Hat da nicht auch ein bisschen die knappe Reiseplanung mitgespielt? Also der Druck den Flieger erreichen zu müssen. Schöner Bericht, hab viel Wiedererkannt. Ja und nächstes mal..........:-)
"man muss wissen bis wohin man zu weit gehen kann" jean Cocteau

Offline JM

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #4 am: 06.09.2013, 12:49:23 »
Danke für den genauen und schönen Bericht. Habe vieles ähnlich erlebt. Ein super Erlebnis hast du ja trotzdem gehabt. Niemand sonst von uns kennt die Insel so gut wie du. Und den größten Teil hast du ja erlaufen, und das sogar in einer super schnellen Zeit. Unglaublich wie gut du drauf warst. Nur ein wenig Pech hast du gehabt. Aber viel besser so , als mit einer Verletzung nach Wien zurück zu kommen. Ich hoffe der Lauf bleibt dir trotzdem als was Positives in Erinnerung.
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Offline Don Tango

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #5 am: 06.09.2013, 13:42:46 »
super Bericht und super Rennen Heinz!


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Offline Pizzipeter

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #6 am: 06.09.2013, 13:48:30 »
Danke, danke, danke! Ich bekam Gänsehaut beim Lesen :-)
Gratulation zu deinem Lauf!
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Offline Anna

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #7 am: 06.09.2013, 14:42:32 »
Danke Heinz, in deinem Bericht ist alles drin - lachen und weinen, Freude und Schmerz. Nochmals Gratulation zum Lauf und zu deiner Entscheidung!

Offline dogrun

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #8 am: 06.09.2013, 15:06:03 »
Danke für den Bericht Heinz, lässt einen richtig mitlaufen! Und RESPEKT vor der Entscheidung aufzuhören, das war sicher nicht einfach.

Trotzdem: Toller Lauf, super Bericht, top Leistung!
„Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine / Kürzt die öde Zeit / Und er schützt uns durch Vereine / Vor der Einsamkeit.“ (Joachim Ringelnatz)

Offline heitzko

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #9 am: 06.09.2013, 22:45:05 »
unglaubliche Leistung Heinz! Die Entscheidung war ganz klar die einzig richtige Entscheidung und auch das macht einen wahren Läufer aus! Auch das mit dem Schüttelfrost hört sich nicht gut an... und das Du das grundsätzlich drauf hast, wissen alle hier im Forum!

Offline run4fun

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #10 am: 07.09.2013, 10:20:25 »
@mhim: laufe den xa advanced Skin 12, wahrscheinlich hab ich so einen schlechten Körperbau ;-)
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Offline Ulrich

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #11 am: 07.09.2013, 10:37:42 »
Heinz, ich habe Dir schon einmal meine Bewunderung für Training und Deine erbrachte Leistung ausgesprochen. Nach Deinem Bericht steigert es sich noch weiter.
Der Lauf muß ein Traum sein, die Strapazen ein Alptraum. Danke dass Du uns daran hast teilhaben lassen!
Weil 42 die Antwort ist und 130 der Sinn

Offline susu

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #12 am: 07.09.2013, 12:23:19 »
Danke für diesen detailreichen Bericht. Wichtig ist, dass du einer der Helden bist, der dabei gewesen ist und es versucht hat.
Ich wünsche dir noch viele neue Pläne und viel Erfolg bei der Umsetzung.

Offline KITTY

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #13 am: 09.09.2013, 13:19:54 »
Danke für diesen schönen Bericht. Es war richtig das du aufgegeben hast, dazu gehört mehr Mum als den Lauf irgendwie zu finishen. Meinen Respekt hast du. Und beim nächsten Mal wird es besser laufen.
lg
peter

Offline helga

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2013-08-30 Ring O´ Fire - run4fun
« Antwort #14 am: 10.09.2013, 08:23:32 »
Schöner Bericht Heinz! Vor den Kühen hab ich auch sehr Respekt auf meinen Wanderungen. Die Entscheidung war sicher schwer aber richtig, vielleicht hättest dich total zerstört und so kannst du dich für das nächste Mal bestens vorbereiten.
Der Weg, auf dem Sie Ihre Ziele erreichen, ist genauso individuell, wie Sie selbst. (Klaus Weiland)

 

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