mein erster gefinishter 100er ...Nachdem ich meinen ersten 100km Start im Mai - als Vorbereitung für den 24h Lauf in Irdning im Juli - nicht beenden konnte (Aufgabe nach 60km wegen ITBS Beschwerden), wollte ich es heuer trotzdem einmal noch mit einem 100er versuchen.
Die Vorzeichen standen günstig. Den 24h Lauf gut verdaut, keine Beschwerden danach.
Als Vorbereitung für die 100km nahm ich mir 8 Wochen Training vor, maximale Laufleistung 100-110km pro Woche.
Der Lauf fand „Im Stadtgut“, ein Industrieteil in Steyr, statt. Ich kannte das Gelände ja schon vom Vorjahr, wo ich am 50km Lauf teilnahm. Damals jedoch noch auf einer 1,47km langen Runde, gegen den Uhrzeigersinn laufend und ca. 150m auf Schotterweg. Heuer geändert auf einen 1,369km Kurs im Uhrzeigersinn, komplett auf Asphalt. D.h. 73 Runden mussten für 100km gelaufen werden.
Nach Startnummernabholung und Pasta Party am Vortag ging‘s zur Übernachtung in die Volksschule Dietach (ein Nachbarort). 8 Leute haben es vorgezogen im dortigen Turnsaal zu übernachten. Die Nacht war ruhig und stressfrei.
Am Starttag gab‘s ab 5:30 ein Läuferfrühstück. Eine ideale Ergänzung zu meinem ersten Frühstück im Turnsaal.
Das Wetter war zu Beginn ideal: ca. 11° C, windstill, bewölkt. Leider gab es gleich eine Panne vor Rennbeginn. Die Zeitnehmung machte Probleme und der Start verzögerte sich um 13 Minuten. Diese Probleme konnten auch nicht komplett behoben werden und so musste kurzfristig zusätzlich das Rundenzähler-Team verstärkt werden. Unter den Läufern gab es zeitweise Verwirrung, da die Rundenanzeige am Live-Monitor nicht mehr passte. Mehr Info dazu gibt’s auf
www.100km.at.
Gottseidank waren meine gestoppten Runden immer im Einklang mit den Rundenzählern (war bei anderen leider nicht immer der Fall).
Die ersten 6 Stunden konnte ich meine Vorgabe, ca. 6min/km gut umsetzen. Danach machten sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Meine Fußsohlen taten weh und ich entschloss mich nach ca. 66km eine kleine Pause von 15min einzulegen. Das nutzte ich auch gleich um einen Schuhwechsel vorzunehmen. Dann ging´s mir zwar besser, musste aber erneut nach ca. 15km pausieren. Mein Körper machte nicht das, was ich wollte. 10min genoss ich nun den Lauf wieder als Zuschauer. Ich entschloss mich erneut zu einem Schuhwechsel, da ich mich im zweiten Paar nicht wohl fühlte. Und siehe da. Plötzlich passte alles wieder. Die letzten 20km gab es wieder konstante 6min Rundenzeiten, keine Schmerzen und keine Müdigkeit mehr. Ich freute mich schon auf die letzte zu laufende Runde, die jeder mit einer Fahne beenden durfte. Ich konnte es mir hier nicht verkneifen, einmal einen lauten Freudensschrei in den Himmel zu jagen. Endorphine pur.
Wie war´s vom Wetter. Ab und zu nieselte es am Vormittag ganz leicht, aber es war kaum störend. Zur Mittagszeit kam sogar für 2 Stunden die Sonne raus, die die Temperatur erheblich steigen ließ. Zunehmends kam jedoch am späteren Nachmittag stärkerer bis starker Wind auf, ein wieder beginnendes Nieseln ging in Regen über und die Temperatur sank wieder auf gut 13-10°C. Also erfrischend kühl.
Verpflegung gab´s vom Veranstalter reichlich, so wie man es sich bei einem Ultra vorstellt (zumindest für mich war es ausreichend). Eigenverpflegung hatte ich, im Gegensatz zu anderen Ultras, diesmal nicht so viel mit. Denn es bleibt eh immer viel zu viel über. Das wollte ich mir ersparen.
Ach ja: die Zeitnehmung war nicht die einzige Panne. Die Veranstalter konnten in den zur Verfügung gestellten Duschen kein Warmwasser bereitstellen
Probleme können immer wieder vorkommen, muss aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß sein. Ich nehme aber an, dass sich der Imageschaden in Grenzen halten wird.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Lauf, obwohl ich mein Ziel, 100km in 10h, nicht ganz erreicht habe.
Aber 10:52 h sind ja auch nicht so schlecht