Ein kurzes Zwischendurch-Abenteuer.
Nachdem mir auf der Arbeit ein Projekt gestoppt wurde, hatte ich plötzlich Zeit zur Verfügung. Da schaue ich aus Langeweile mal die diversen Marathonkalender durch und sehe, dass in 2 Wochen Dubai-Marathon ist. Kurzer Anruf bei meinem Chef am Samstagabend um 23 Uhr (!) und schon ist der Urlaub genehmigt. Um Mitternacht dann war auch schon die Anmeldung für den Marathon in trockenen Tüchern. So spontan habe ich selten irgendeine Reise unternommen.
Da ich nicht in wirklicher Top-Form bin, war auch klar, dass das nur ein Trainingsmarathon werden wird. Einfach dabei sein und durch joggen war das Ziel.
Sonntags dann noch Flug und Hotel bei Start/Ziel gebucht und damit war auch schon die Vorbereitung abgeschlossen.
Eine Woche später, sprich eine Woche vor dem Marathon gibt die Organisation des Marathons bekannt, dass kurzfristig die Strecke verlegt wurde. Start und Ziel sollten auf dem Expo-Gelände der Weltausstellung 2020 sein. Suuper, über 20 km von meinem strategisch gewählten Hotel entfernt. Die sind also noch spontaner als ich
Im Normalfall auch noch kein Problem. Aber der Start in Dubai ist morgens um 6 Uhr. Wie sollte ich jetzt rechtzeitig dort hinkommen? Die Strecke selber wurde dann auch erste 3 Tage vorher bekannt gegeben. Statt wie bisher durch die Stadt, einmal ums Expo-Gelände und dann auf einer 14-spurigen Autobahn (komplett gesperrt) raus in die Wüste und wieder zurück. In den sozialen Medien hat die gesamte Läuferschaft ihren Unmut darüber kundgetan, aber was soll's , da mussten wir jetzt durch.
Zum Glück haben die Orga es geschafft, dass die Öffnungszeiten der Dubai-Metro auf 4 Uhr vorverlegt wurde. So konnte ich doch bequem öffentlich anreisen. Somit war aber ein Aufstehen um 3:30 notwendig. Durch die Zeitzonenverschiebung war das für meinen Biorhythmus 1:30 in der Nacht. Genau die Zeit zu der ich am wenigsten gerne laufe
Aber immerhin war es für Dubai-Verhältnisse im Februar beim Start recht frisch (12 Grad). Die Umrundung vom Expo-Gelände war auch noch recht spannend, weil man andauernd irgendwelche Gebäude der Expo irgendwo sehen konnte.
Dann ging es allerdings raus in die Wüste. Das war nur mehr öde. Zur Verpflegung gab es nur Wasser. Bei einer Station ein paar Datteln, das war's dann aber auch schon. Flach war das ganze auch nicht wirklich, aber immerhin alle Steigungen sehr lange gezogen, sodass man sie Steigung kaum merkte.
Obwohl ich nur langsam dahin gelaufen bin, merke ich dann schon ab km 30, dass die jetzt aufkommende Hitze mich doch sehr fordert. Es war zum Glück der kühlste Tag meines Aufenthalts in Dubai mit nur 25 Grad.
Lauf technisch war es eher nicht so wertvoll, die Gesamtreise aber mehr als spannend. Bereuen tu ich es nicht. Wiederholen werde ich es in der Form aber auch nicht mehr. Nicht auf dieser Strecke.