Beim Two Oceans Ultra Marathon handelt es sich um einen 56 km langen Ultra-Marathon, der in einem Kapstädter Vorort startet und in einem Rundkurs auf der Kap Halbinsel verlief. Ich habe die Reise mit Schulz Sportreisen unternommen, die uns zum Start gebracht haben (Abfahrt vom naheliegenden Hotel um 4:30 Uhr morgens). Wenn man die Reise selbst organisiert, würde ich vorab beim Hotel anfragen, ob es einen Shuttel Dienst zum Start anbietet.
In diesem Jahr wurde aufgrund angekündigter Proteste iZm den Kommunalwahlen im Mai aus Sicherheitsgründen die Alternativstrecke benutzt, so dass leider der „Chapman’s Peak Drive“ ausgespart wurde, der landschaftlich sicherlich einer der attraktivsten Streckenabschnitte ist.
Die Laufstrecke war ausnahmslos asphaltierte Straße und weist ca. 700 Höhenmeter bergauf und ca 650 bergab auf. Es waren ca. 13000 Teilnehmer beim Two Oceans Ultra-Marathon in diesem Jahr, der Halbmarathon hatte ca. 16000 Teilnehmer.
Startaufstellung ist in Blöcken, zu denen man aufgrund nachgewiesener Marathonzeit eingeteilt wird. Auch wenn man über einen Reiseveranstalter die Startnummer erwirbt, muss man eine Marathonzeit unter 5 Stunden, die im letzten Halbjahr bei einem qualifizierten Marathon erlaufen wurde, nachweisen (bis März 2019).
Start des Halbmarathon war um 05:50 Uhr, der Ultra-Marathon startete um 06:40 Uhr. Es zählte die Brutto-Zeit („Gun to Mat“) obwohl die Netto-Zeit auch registriert wurde.
Die Wetterbedingungen waren optimal, nicht zu warm und nahezu windstill. Manchmal regnete es leicht. Die ersten ca. 10 km verliefen vor Sonnenaufgang auf einer langen, geraden Straße durch einige Ortschaften. Schon zu früher Stunde gab es in den netten Ortschaften Publikum.
In der ersten Hälfte war das Streckenprofil meist flach bzw tendenziell leicht abfallend. Ab km 26 begann eine sehr langgezogene Steigung, die ich überwiegend ging. Mit etwas mehr Training ist sie aber durchaus laufbar.
Wo es raufgeht, geht es auch wieder runter. Das konnte ich gut laufen und blieb von Krämpfen verschont. Ich denke die Verpflegung vor dem Anstieg mit Kartoffeln ist sehr gut gewählt. Am Streckenrand standen auch Helferinnen mit einem Salzstreuer, was gut tat. Nach dem Anstieg gab es reichlich Bananen. Überhaupt gibt es jede Menge Verpflegungsstellen mit Iso und Cola. Wasser gab es an manchen Stellen zu wenig – ich musste an drei aufeinander folgenden Verpflegungsstellen darauf verzichten und stattdessen Cola trinken. Das Wasser und auch das Iso werden überwiegend in kleinen Plastikbeuteln angeboten, die leicht aufzubeißen sind. Ich fand das sehr praktisch.
Im 2. Drittel (Km 28-42) verlief die Strecke überwiegend durch eine Berglandschaft mit etlichen schönen Ausblicken. In der Nähe der Ortschaften gab es viel Publikum und freundlichen und wertschätzenden Support.
Im letzten Teil (KM 42-56) verlief die Strecke auf und ab vorbei am botanischen Garten Kirstenbosch. Das Ziel war in einem Sportstadion nahe der Kapstädter Universität. Der Zieleinlauf ist wunderschön. Der Empfang durch das Publikum ist überwältigend.
Ich wurde ca 6000ste und lief immer in einem dichten Feld. Es macht Spaß sich für Teilabschnitte der einem Pacemaker folgenden Traube anzuschließen. Die Pacemaker verstehen es ihre Gruppe zu motivieren. Die Pacemaker bewundere ich sehr, ich stelle es mir schwierig vor in einem hügeligen Gelände das richtige Tempo zu wählen.
Ich fand den Lauf von der Publikumsunterstützung her mindestens so schön wie New York, nur nicht so „hysterisch“. Für mich war es eines der schönsten Lauferlebnisse bisher.