Ursprünglich als mein Trainingshalbmarathon gedacht, ist es dann doch die Kurzdistanz geworden, um mich zu vergewissern, ob 10 km am Stück (schnell) noch drinnen sind. Immerhin habe ich die letzten Wochen und Monate keine 15 Wochenkilometer zusammenbekommen. Am Vortag holten wir uns die Startunterlagen und das Ummelden ging reibungslos über die Bühne. Fehlte nur noch, die 10 auch zu bewältigen - denn das war für dieses Mal mein einziges Ziel: Heil ankommen, ohne Verletzung, ohne Aua.
Start war um 9:15, ca. um 8:45 waren wir da, Parklplatz relativ schnell ergattert und dann hieß es nur noch ab ins Getümmel. Die Veranstaltung ist ja schon was Besonderes, wenn Radler*innen und Läufer*innen zusammenkommen, Stimmung und Landschaft waren auch toll.
Den ersten Kilometer bin ich viel zu schnell angegangen, was gut war, denn ich fürchtete, ich wäre so überhaupt nicht in Form, weil ich mich bereits am Anfang so plagte, doch nachdem ich meine Pace den nächsten Kilometer um 90 Sekunden gedrosselt habe, ging es flüssig dahin. Normalerweise freuts mich bei Rennen nach den ersten 2 km gar nicht mehr und ich sehne mir bereits das Ende herbei. Das war diesmal gar nicht so. Ich trottete dahin, lauschte meiner Atmung und so manchem PLATSCH-Laufstil von denen, die mich überholten. Bei jedem Bergab versuchte ich neue Kraft fürs nächste Bergauf zu schöpfen. An der Verpflegungsstation blieb ich kurz stehen, um ein bisschen zu trinken, denn mir ging es ja nicht um die Zeit. Bei der Wende war ich überrascht, wie viele noch nach mir kamen und freute mich, nicht das Schlusslicht zu sein.
Bei Km 8 wurde ich etwas unruhig, weil sich da erste Scheuerwunden meldeten, an Stellen, die sonst nicht empfindlich sind.
Stellenweise beschleunigte ich, lieferte mir aber dann doch keine Zweikämpfe, weil es mir in erster Linie darum ging, verletzungsfrei auszuloten, wo ich ungefähr stehe. Also wie gehabt, in meinem Tempo weiterlaufen, nicht grummeln, wenn ich überholt werde, sondern das Rennen genießen. Geärgert haben mich nur die Magneten an der Startnummer, die mir das T-Shirt immer wieder hochzogen, sodass ich alle paar Meter rummfummeln musste, um nicht bauchfrei zu laufen.
Schließlich bin ich mit einer Zeit von um die 55' eingelaufen. Schön war, dass ich nicht als Letzte durchs Ziel lief, schöner, dass es unter einer Stunde wurde und richtig schön, dass das Ganze angenehm zu laufen war.
Und das i-Tüpfelchen: Meine Probleme in Sachen richtiger Verpflegung aus den vergangenen Rennen waren diesmal überhaupt nicht präsent.
Generell war die Veranstaltung gut organisiert, das einzig Verbesserungswürdige sind die zwei Ziellinien, für die HM-Distanz bzw. 10km/Radmarathon-Distanz, die sich eine Moderation teilen. Sicherheitstechnisch ergibt das sicher Sinn, doch kann man als Finisher das Pech haben, dass beim Zieleinlauf die Aufmerksamkeit des Publikums gerade beim anderen Ziel liegt und man quasi still und heimlich die Ziellinie überquert.
Für mich auf jeden Fall eine Veranstaltung, die ich gerne zur jährlichen Tradition machen will.