Meine Wahl für den Frühjahrsmarathon 2018 ist auf Hannover gefallen, als ich letztes Jahr in die Übertragung zappte und Gefallen fand. Warum nicht selbst in Hannover laufen? Mit Direktflug einfach zu erreichen, das (reine) Startgeld ist mit 56€ im Rahmen du auch ein Hotel in Start-/Zielnähe gefunden – also gebucht.
Die Vorbereitung lief unauffällig aber doch sehr gut, der 1. Testhalbmarathon besser als erwartet, der 2. war so naja. Offenbar war der grippale Infekt schon am Durchkommen, ab Wochenmitte war dann jedenfalls Laufpause angesagt. Ich bin zwar wieder gesund geworden, aber nicht mehr rechtzeitig in Schwung gekommen; aber, was soll’s – mal läuft’s gut, dann wieder weniger.
Am Freitag nachmittags Abflug, mit den Öffis in die Stadt, im Hotel eingecheckt und in den verbleibenden 15 min noch die Startunterlagen abgeholt (Zusatzleistungen wie Finishershirt musste man extra kaufen) – das Messegelände war gleich vis á vis. Samstag morgens noch den üblichen kurzen Lauf zum „Aufwämen“; an sich wollte ich die Stadt erkunden, habe aber den Maschsee entdeckt mit einer tollen Laufstrecke rundherum, da konnte -ich nicht widerstehen.
Sonntag um 9:00 war der Marathon-Start, um 9:15 kamen die Staffelläufer und um 10:45 die Halbmarathonis (diese hatten einen „verkürzten“ Rundkurs). Das Startgelände war gut beschildert, es gab viele Toiletten, diese waren nur für Männer bzw. weite entfernt „neutral“ – eine intensivere Suche nach den Toiletten für Frauen habe ich nicht gemacht, weil das Hotel sowieso ganz nahe war.
Am Vortag hatte ich mir bei der Marathonmesse noch ein Stirnband gekauft, es schien nicht zu warm und doch geeignet, den Schweiß bzw. Sonnenschutz & Co abzuhalten, in die Augen zu gelangen. Da Stirnband versprach auch eine 3 D-Massage-Faser, wonach jede Bewegung eine Mikro-Massage auslöst, die eine Sensation des Wohlbefindens schafft – das Wohlbefinden hat bei mir nicht so geklappt, vielleicht muss ich meine Stirnbewegungen noch besser trainieren, aber die eigentliche Funktion hat es gut erfüllt.
Das Wetter war schon beim Start ziemlich warm, der leichte Gegenwind auf der Strecke machte die Temperatur etwas angenehmer, dafür das Laufen mühsamer; mit Rückenwind war es sehr gut warm – die 25°+ machten sich bemerkbar. Gestartet bin ich kurz nach dem 3:15-Pacer, den habe ich aber bald aus den Augen verloren, zumal auch sein Luftballon nach 2 km wegflog. Die ersten 10 km liefen noch gut, dann habe ich beim Zuschauerflirt an Tempo zugelegt und ab km 14 war ich schon ziemlich am Ende meiner Kräfte – aber das war es wert, nachdem ich sowieso mit einem Kampf bis ins Ziel rechnete. An der Strecke war viel los, auch durch die Naherholungsgebiete standen immer wieder Gruppen mit diversen Rhythmusgeräten. Über ein paar Blätter an den Bäumen für Schatten hätte ich mich sehr gefreut. Verpflegung- bzw. Erfrischungspunkte gab es alle 3 km mit Wasser, Iso, Bananen, Äpfel, zum Ende hin auch Gel und Cola. Mit der Zeit hatte ich schon genug vom Wasser, aber der Durst kam doch bald wieder, sodass ich wieder zugriff.
Als die schnellsten Halbmarathon-Läufer (es waren auch deutsche Staatsmeisterschaften) auftauchten, wurden wir auf die rechte Straßenhälfte gebeten, aber es gab immer genug Platz; Staffelläufer haben mich erstaunlicherweise wenige eingeholt. Ein paar Öffis-Stationen luden zur Weiterfahrt ein; ich habe auch kurz überlegt, nachdem die Startnummer auch gleichzeitig das Ticket gewesen wäre, aber ich konnte keinen plausiblen Grund für ein Aufgeben finden
, daher hieß es weiterlaufen. Irgendwann überholte mich der 3:30-Pacer, die waren noch gut in der Zeit; ich habe mich dafür mit Gehpausen geschont.
Im Ziel angekommen gab es eine eigene Verpflegungsmeile für die Marathonläufer (Wasser, Obst, Kuchen, Wurst(!) und Erdinger alkoholfrei
) und ein Finishersackerl mit Müsliriegel, Gummibärli und so.
Die letzten Tage vor dem Marathon war es im Büro sehr hektisch und ich habe mich auf das stressfreie und erholsame Wochenende richtig gefreut. Meine Kollegen haben mich ganz entgeistert angeschaut, weil ich ja Marathon laufe; hier im Forum versteht man, dass Marathon und stressfrei kein Widerspruch sind.
Am nächsten Tag habe ich in der Zeitung gelesen, dass der Hannover-Marathon offenbar immer Schönwetter hat
. So oder so, es ist ein gut organisierter Lauf mit abwechslungsreicher Strecke und vielen Unterhaltungspunkten bzw. anfeuernden Zuschauern. Von den über 25.000 Teilnehmern sind gut 2.000 den Marathon gelaufen – die restlichen Läufer Halbmarathon, Staffel, 10 km-Lauf und Kinderläufe.