Von Wien ging es im ersten Zwielicht gegen 07:00 Uhr mit dem Auto Richtung Wopfing, kurz vor der Autobahnausfahrt Wöllersdorf konnte man unter der Wolkenschicht ein rotes glühen im Osten wahrnehmen, welches zu der verhaltenen Hoffnung führte heute doch noch schönes Wetter beim laufen vorzufinden. In Wopfing wurde beim Hauptsponsor "BAUMIT" geparkt und die Startnummer geholt, dann begab ich mich schnell in den Bus, weil der Wind doch unfreundlich frisch um die Wadeln pfiff. Der Bus älteren Baujahres hatte den großen Vorteil, dass die Sitzreihen noch großzügig bemessen waren und ich lehnte mich zurük, nahm mein Buch und liess mich nach Gutenstein führen, alles super organisiert, für die über 400 Starter beim Halbmarathon. Der Start direkt am Bahnhof hat den Vorteil, dass man die verbleibende Stunde in der Wartehalle angenehm im Warmen verbringen kann. Auch mit den Extratoiletten waren die Schlangen durchaus im Rahmen, kein Vergleich zum Wienmarathon oder so. Nach drei salbungsvollen Worten des Bürgermeisters, der überraschend wenig eloquent war, wurde das Rennen um 10:13 Uhr bei leichtem Nieselregen gestartet. Zunächst mal gleich in die falsche Richtung taleinwärts! Im Prospekt stand es geht bergab, das war der Hauptgrund für meine Teilnahme, endlich mal ein gemütlicher Halbmarathon, mit einer neuen persönlichen Bestzeit im Hinterkopf. Naja wenigstens nicht weit und dann wurde wirklich bergab gelaufen. Die ersten 9 Kilometer vergingen wie im Flug und die geplante zeit unter 1:30 schien in Reichweite. Was allerdings etwas gegen den Plan war, waren die ganzen Steigungen, mal hier eine Brücke, dort ein Bahnübergang, oder einfach nur ein paar Meter rauf und wieder runter. Das war für meinen Rythmus wenig förderlich und so waren auch die Kilometerzeiten sehr unterschiedlich, bis nach 15 km plötzlich gar nix mehr ging und ich um eine Minute langsamer wurde, mich alle die ich schon hinter mir gelassen hatte wieder überholten und mich der Regen plötzlich störte. Als dann noch ein Berg (naja eine vermutlich 90 Meter lange Steigung) kam musste ich sogar gehen. Bergab war dann allerdings ein richtiges Vergnügen und ich kam auf den letzten 2-3 km noch mal ein wenig in Schwung, einen Mitläufer konnte ich dann sogar noch zurücküberholen und rettete mich ganz knapp mit neuer persönlicher Bestzeit (1:28:50) ins Ziel. Dort schnell ein Stück Kuchen einen Schluck Apfelsaft und ein paar Worte mit Robert und Andre geplaudert, bis mir der Nieselregen, der mich den ganzen Lauf begleitet hat die Kälte in die Glieder fahren liess und mich zum Parkplatz laufen liess.Ein schöner Lauf der trotz der negativen Höhenmeter laut meiner Uhr 175 m bergab gegenüber 64 m bergauf durchaus nicht ganz zu unterschätzen ist.