Eine schöne Runde durch BayernMein Abenteuer Chiemgauer 100:
Die Anreise am Freitag war recht kurz, von mir nach Ruhpolding sind es in etwa 1,5 Stunden, verglichen mit dem Lauf selber ja wirklich eine kurze Zeit. Gleich einmal zur Startnummernausgabe auf einem kleinen Sportplatz, recht familiäre Stimmung, jeder wirklich sehr willkommen heißend. Auch gleich Tom aus Graz getroffen (2-maliger Sieger der 100Meilen) und ein wenig über den nächsten Tag gequatscht. Anscheinend eine recht einfache Strecke, nur wenig schwierige Teile dabei. Den Nachmittag noch mit gemütlich auf der Terasse liegen und ein wenig laufen verbracht
Am Morgen zeichnete sich ein sehr schöner Tag ab, trotzdem war es mit kurzen Sachen schon recht kühl, darum der Start mit Ärmlingen und Stirnband, was ich aber gleich abgelegt habe. Die erste flache Runde bis zum Stadion mit 24km war auch schon gespickt mit einem ziemlich schönen Trail entlang des Rauschberges. Die ersten beiden waren eigentlich schon dahin, zu dritt sind wir dann gelaufen, bis sich bei den ersten schwierigeren Bergabpassagen die schwachen bzw. besseren herauskristallisiert haben. Beim Stadion zurück bin ich dann auf Platz 4 eingetrudelt, direkt hinter 2 und 3. (nach etwa 24 km oder so)
Den ersten Berg hinauf auf den Unternberg musste ich 1. Die beiden ziehen lassen (in der Flachen einfach zu viel gegeben und dann gebüßt und blöderweise habe ich da auch zu wenig trinken mitgenommen, so bin ich oben dann auf dem trockenen gelaufen, bis ich einen Brunnen erreicht habe. Bin da natürlich nicht voll gelaufen, sondern ein flottes Wandertempo, um mich nicht gleich abzuschießen . Die Trails dabei waren allerdings allererste Sahne, toll zu laufen, super Aussicht und echt cool! Vor allem der Anstieg auf die Hörndlwand war dann super, jedoch recht heiß, da dabei die Sonne wirklich stark hineinheizt. Mittlerweile bin ich allerdings ein recht einsames Rennen gelaufen und habe eigentlich nur 100 Meiler überholt. Richtig schwierig wurde es dann bei der Hörndlwand runter, hat mich fast an den Traunsteinabstieg erinnert, zwar nicht so felsig, aber dafür umso verwachsener, dass man den Boden nicht so recht sehen konnte. (siehe Fotos auf gripmastertrails)
Hier war dann auch schon die Marathondistanz absolviert, Temperaturen waren noch am klettern und die Beinchen noch recht fit. Mittlerweile auch schon wieder gut hydriert und hungrig nach Brezeln der nächste Anstieg auf eine Alm ging zuerst über eine Forststrasse und dann oben über eine Kuhweide bzw. einen kleinen Wanderweg, hat mich irgendwie sogar an alpine Täler erinnert. Vor allem der Abstieg von dort oben war gespickt mit großen Steinen, Kühen und einfach einer super Aussicht! Vorbei an Hütten, Wanderern und immer noch ein paar Kühen ging es dann in einen Wald und auf einen langen, felsigen Downhill bzw. eine Forststrasse. Irgendwie kam mir die Sache immer noch wie ein Trainingslauf vor, da ich eigentlich nie wen gesehen habe bis auf die Leute bei den Verpflegungsstationen. Nach der Station Kohlstatt, in frischer Dress und mit frischen Schuhen, gings dann eine Skipiste recht steil durch hohes Gras hinauf und anschliessend recht stark kupiert zu Kilometer 60 bzw. anschliessend nach Maria Eck zur Verpflegungsstation, hier ein wenig auf Strassen entlang bzw. nach Maria Eck dann gemütlich durch den Wald nach Egg. Der Teil der Strecke war wieder recht viel zu laufen (was bei meiner Laufstärke nicht so einfach war und ich dadurch Platz 4 abgeben musste). Angekommen in Egg wäre dann die Möglichkeit gewesen, auf die 80km Strecke zu wechseln (und da zu gewinnen) oder noch auf den Hochfelln hinauf zu gehen, ein Gewitter schon drohend über dem Berg hängend.
Der Aufstieg zum Hochfelln war eigentlich recht schwierig, da es mitten drin mal eine 2-3km Querung gab, bei der Laufen einfach nicht ging (zu schmal bzw. zu viel Gras im Weg) und so zogen sich die 900hm oder so auf 1,5 Stunden (ok, ich war ja auch schon ein wenig kaputt). Oben war dann eigentlich ein erster Tiefpunkt (immerhin km 80) und der Abstieg war wirklich heftig (mit frischen Beinen wäre dies aber genial gewesen!)
Hinunter nach Eschenmoos waren die Beine aber echt schon recht tot und ich musste zwei mal kurz Pause machen, da einfach nix mehr ging. Unten angekommen dann eine ca. 7km lange, teilweise wieder ansteigende Forststrasse, die nicht enden wollte – und ich dann mit einem 100Meilen Champ absolvierte bzw. durchdrückte. Bei der letzten Station in Brand angekommen, hab ich dann gehört, dass ich für die nächsten 8 kupierten Kilometer noch ca. 48Minuten Zeit habe, um unter 13 Stunden zu kommen. Geflutet mit Cola und Banane gings dann echt flott nach Ruhpolding, die letzten 3 Kilometer waren aber echt heftig. Tempo war aber gefühlt zu den letzten 97km in etwa bei 2:45
In Ruhpolding gings dann noch eine halbe Runde um den Sportplatz und dann recht glücklich ins Ziel, vor allem da ich auch noch 5min unter den 13h blieb
Gesamt konnt ich dann Platz 5 halten (20Minuten oder so vor dem 6.).
Auf jeden Fall wird der bayrische Ort wieder besucht, entweder einfach so, aber auf jeden Fall beim Chiemgauer 100 (Meilen?)