Es geht nichts über ein entspanntes Wochenende
Ich gestehe, dass ich beim Wettkampf immer mehr ein stressfreies Ambiente und das ohne-Druck/Erwartung-laufen genieße. Einfach am Start stehen und laufen lassen (naja beim Marathon achte ich auf das Maximaltempo, ansonsten aber laufe ich nach momentaner Lust und Laune und lasse mich überraschen).
Nach einem langen Arbeitstag am Donnerstag ging es am Freitag per Zug nach Freiburg/Breisgau (die 1. Klasse mit Sparschiene-Tickets war günstiger als ordinäre 2.Klasse-Tickets), die 9-Stunden-Reise war angenehm entspannend. In Freiburg war die Hektik der Vortage abgelegt, ein kurzer Morgenlauf, Stadtbummel, Marathonmesse und ein geruhsamer Schlaf, was will man mehr. Anfangs war ich ja enttäuscht, dass ich kein Hotel in Start/Zielnähe finden konnte, der nahe gelegene Haupt...hof im Stadtplan stellte sich beim näheren Hinsehen als Hauptfriedhof ohne Hotels in der Nähe heraus, da habe ich dann doch in Hauptbahnhofnähe und ca 3 km vom Marathongelände entfernt gebucht. Da der Start erst um 11:00 war, konnte ich in aller Ruhe ausgiebig frühstücken (um ja nicht zu verhungern) und in Ruhe zuwarten. Die Tatsache, dass die Intervalle der S-Bahn von 2x/Stunde auf 4 x/Stunde verdichtet wurden, zeigt, dass hier etwas kleinere Brötchen gebacken werden. Das Messegelände zeigt sich als guter und ausreichender Platz für Start und Ziel und das gesamte Laufumfeld. Wie üblich startet das Gros der rund 11.000 Läufer beim Halbmarathon. Halbmarathon und Marathon starten gemeinsam, im 1. Block die Marathonis bis 3:45 und Halbmarathonis bis 1:45 , dann in 10 min-Abständen 2 weitere Blocks und wieder 10 min später die Staffelläufer. Nach 1 Stunde gehen die Schülerstaffeln (mit 7 Startern über die Halbmarathon-Distanz) auf die Strecke. Da für den Marathon der Kurs 2x zu laufen war, boten die späteren Startzeiten der Staffelläufer noch etwas Gesellschaft, das Feld der Marathonläufer war schon etwas locker. Durch den bedeckten Himmel und 6-8° war ideales Laufwetter für kurz/kurz (wenn auch nicht bestzeitentauglich - wie ich der Zeitung entnehmen konnte). Die Stimmung an der Strecke war wechselhaft, lediglich in der Altstadt viele Zuschauer, die viel beworbenen 42 Musikgruppen an der Strecke habe ich trotz 2x vorbeilaufen zwar nicht alle mitbekommen, aber die (vielfältige) Musik hat mich auch weitergetragen. Zum Laufen selbst kann ich nicht viel sagen, anfangs habe ich mich um ein 4:40-Tempo bemüht. Auch wenn ich zur Halbzeit nicht mehr ganz so locker wie gewünscht war, bin ich das Tempo weiter gelaufen. Erstaunlicherweise habe ich bei den Anstiegen (von denen gab es einige) Plätze gut gemacht (da hatten die anderen offenbar mehr zu kämpfen als ich). Als ich bei km 28 als 5. Frau angekündigt wurde, wollte ich mich nicht mehr kampflos überholen lassen und war andererseits überrascht, als ich nach km 33 die 4.-Platzierte so leicht überholen konnte. Das flottere Tempo hatte den Vorteil, dass die km viel schneller passiert werden. Im Ziel gab es für die Halbmarathonis und die Marathonis unterschiedliche Medaillen und die schon vorab per Newsletter angekündigte Zielverpflegung reichte von Obst, Obstsäfte, alkoholfreies Bier, Milchprodukte bis Striezel/Gebäck). Es gab genug und kein Anstellen (die Halbmarathonis waren ja schon versorgt). Auch auf der Strecke war die Versorgung perfekt, alle 3 km zum Trinken und alle 5 km auch Bananen und Gel. Alles in allem ein schöner, gut organisierter und empfehlenswerter Lauf.