Autor Thema: 2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas  (Gelesen 1134 mal)

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« am: 15.04.2012, 00:00:00 »
Datum: 2012-04-15
Event: VCM Halbmarathon
Distanz: 21.097 km

Ersteller: CobbDouglas

Offline CobbDouglas

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #1 am: 15.04.2012, 00:00:00 »
Das Ziel ist das Ziel

Nachdem die Vorbereitung und Vorgeschichte in meinem Blog und Katrins (Anticyra) Bericht recht detailliert beschrieben wird steige ich direkt beim Start ein:
Der erste Kilometer war auch bei mir geprägt von Leuten die offensichtlich im falschen Startblock standen. Mit viel bremsen, beschleunigen und ausweichen ist sich da gerade mal 4:39 ausgegangen. Auch danach wurde es nur langsam besser, mit 4:28 – 4:29 – 4:27 - 4:28 laut Garmin war ich aber zumindest auf der sicheren Seite nicht weiter auf den angestrebten 4:30er Schnitt zu verlieren und tatsächlich sagt die offizielle Zwischenzeit nach 5 km bei  22:33, 3 Sekunden Rückstand auf den Plan. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich es sollte nun schön langsam möglich sein eher Richtung 4:20 bis 4:25 zu beschleunigen und bis km 10 ein bisschen Zeit auf die dort angepeilten 45:00 raus zu holen.
Nur leider war auf km 6 die Ministeigung Ecke Stadionallee/Donaukanal, die offensichtlich „steil“ genug ist um in Kombination mit der Kurve zur kollektiven Vollbremsung zu führen. Macht laut Garmin 4:33 auf km 6, laut km-Tafel war es sogar eine Spur mehr. Die nächsten Kilometer ging es zwar ein wenig flotter, aber richtig ins Laufen kam ich trotzdem nicht 4:26 – 4:28 – 4:28 – 4:20 laut Garmin hätten zwar genügt um eindeutig unter 45:00 bei km 10 durchzulaufen, allerdings wichen meine gemessenen km und die tatsächlichen immer mehr voneinander ab, sprich ich bin in Summe in diesem Bereich wohl ordentlich Umwege gelaufen. Das hat leicht erschreckende 22:44 für die zweiten fünf km ergeben bzw. bereits 17 Sekunden Rückstand auf den Plan, sprich es war a) an der Zeit endlich in Fahrt zu kommen und b) 1:35 als Ziel fixiert, deutlich drunter war hier schon nicht mehr möglich.
Ab dem Ring ging es dann endlich halbwegs geradlinig und mit freierer Tempowahl weiter. Die gemessene Zeit war zwar mit 4:24 – 4:23 – 4:26 – 4:25 – 4:29 nur unwesentlich schneller als zuvor, die offizielle Zeit für die dritten fünf km hat mit 22:11 hat aber erstmals dazu gepasst, sprich die Slalomsaison war offensichtlich vorbei. Aus 17 Sekunden Rückstand bei km 10 wurden so gigantische 2 Sekunden Vorsprung bei km 15, immerhin.
Kaum hatte ich ein wenig Vorsprung war es an der Zeit mir erstmals etwas zum trinken zu besorgen. Zuvor hatte ich diesen potentiellen Staufaktor vermieden in dem ich mit einer 0,5 Liter Wasserflasche in der Hand gestartet bin die ich vom Start bis ca. km 12 als Schwungmasse mit mir spazieren getragen habe, als Ausgleich für die leichten Schuhe . Jedenfalls hab ich erst mit Wasser aus dem Becher probiert (und bin nach einem Schluck gescheitert) bin weiter das Buffet entlang und hab die einzige greifbare Flasche (Powerade) gegriffen und hatte endlich wieder etwas zum spazieren tragen. Nach 500 Meter und vllt 100 ml Powerade haben wir beide, die Flasche und ich, uns wieder voneinander getrennt, es wollte keine Liebesbeziehung werden. In den km Zeiten hat sich der Trinkversuch in Kombination mit ersten Ermüdungserscheinungen in 4:38 und 4:35 auf km 16 und 17 niedergeschlagen (laut Garmin, tatsächlich wie gewohnt nochmal ein paar Sekunden mehr), sprich ich war wieder wie 7 km zuvor rund 15 Sekunden hinter Plan. Es war somit  mal wieder an der Zeit ins Laufen zu kommen. Gleichzeitig kam der Gedanke auf einfach von „unter 1:35“ auf „eine 1:35er Zeit“ umzuschwenken, da hätte ich in halbwegs gemütlichen 4:40 die letzten 4 km absolvieren können, also die Sicherheitsvariante, der Kernauftrag für heute war ja eigentlich auch auf jeden Fall ankommen und das 1:35er Ziel erst der zweite Punkt auf der Tagesordnung.
Es traf sich gut das nur mehr die Mariahilferstraße in voller Länge vor mir lag, die löst offensichtlich bei mir einen Fluchtreflex aus und es ging überraschender Weise doch wieder flotter dahin. Die km 18 bis 20 habe ich mit 4:24 – 4:25 – 4:22 absolviert und nach 20 km war ich wieder halbwegs im Plan. Vermutlich war es aber weniger der Fluchtreflex, als die Schinderei mit den Greiftreppen, die dann vielleicht doch dazu geführt hat am Ende nochmal ein bisschen nachlegen zu können. Offiziell habe ich 22:38 für km 16 bis 20 gebraucht, aus 2 Sekunden Vorsprung wurden über kurzfristig rund 15 Sekunden Rückstand bei km 17 schließlich 6 Sekunden Rückstand bei km 20 auf den Plan. Da ich das Gefühl hatte dass das Tempo eigentlich relativ problemlos haltbar sein sollte und gleichzeitig für sub 1:35 ausreichen sollte war der Plan einfach im selben Tempo bzw. eine Spur flotter fertig zu laufen. Nur gleichzeitig war da auch nicht viel Puffer. Das führte zu lustigen Beschleunigungs- und Bremsmanövern, nur nicht vertrödeln aber auch nur nicht unnötig übertreiben war das Motto in Kombination mit der Hoffnung das Kopfrechnen nicht verlernt zu haben und dem Wissen dass die Garmin-Pace-Angabe mit Vorsicht zu genießen ist. In Summe bin ich dadurch den 21. Garminkilometer in 4:09 gelaufen, der allerdings schon kurz vor der 300 Meter Marke endete und diese letzten gut 300 Meter mit 4:10/km. Die offizielle Zeit sagt 4:45 für die 1,1 km, was 4:19/km bedeutet.  Jedenfalls zeigte meine Selbststoppung exakt 1:34:57 – was wiederum genau 4:30/km mal 21,1 entspricht, d.h. wenn ich richtig gedrückt habe, dann bin ich auf die Sekunde genau den angestrebten 4:30er Schnitt gelaufen und hab somit die kalkulierten 3 Puffersekunden exakt am Ende übrig gehabt. Einerseits war ich mit dieser Punktlandung hoch zufrieden (vor allem weil ich zwischendurch schon Zweifel hatte), gleichzeitig waren mir die 3 Sekunden dann doch zu wenig um mir völlig sicher sein zu können dass es sich auch wirklich ausgegangen ist.
Danach kam eigentlich erst der wirklich harte Teil, da 300 Meter vorm Ziel der 1-Personen-Fanclub von Katrin und mir stand und die schnellsten Marathonläufer auch nicht mehr allzu weit weg sein sollten bin ich recht flott dort hin um erst die schnellen Kenianer und dann die schnelle Katrin anzufeuern. Das Gaderobensackerl lag da nicht am Weg und so kalt war es subjektiv gesehen ja eh nicht. Das änderte sich beim warten und anfeuern dann mit der Zeit, nur lag der Ring zwischen mir und meinem Gewand und schnell mal zurück zum Heldentor, über das Heldentor, Heldenplatz unter dem Ring durch und zurück (inkl. Gedränge) erschien mir als nicht machbar, ich wollte ja Katrin am Weg zum Ziel nicht verpassen.  Später als erwartet aber mit einem Lächeln lief sie dann an uns vorbei und schon leicht angefroren machte ich mich am Weg zum Treffpunkt. Nur leider hatte ich nicht damit gerechnet dass mittlerweile das Gedränge im Zielbereich immer größer wurde und Katrin nicht und nicht auftauchen wollte. Also musste ich den Fanclub zurück am Treffpunkt lassen, mein Zeug holen (zweimal Engstelle Ausgang Heldenplatz inklusive) und bis ich zurückgedrängt war war Katrin dann natürlich eh schon da und daher Kommando retour zum Kleider-LKW. Mittlerweile waren wir ca. bei der 3 Stunden Marke und mir stellte sich die Frage ob die vereinzelt gerade noch vorbei trabenden Marathonteilnehmer sich einen gefallen machen wenn sie noch die 2. Hälfte in Angriff nehmen, aber das ist ein anderes Thema.
Als Abschluss ging es noch am Heimweg zur Stadionbrücke um Heidi und Wolf bei der km 36 Marke kurz anzufeuern und damit schließt sich auch der Kreis zu Katrins Bericht.
Fazit zum ersten VCM, wenn auch nur in halber Länge:
-) Die Vorwarnung und Vorahnung dass der VCM nicht Bestzeit tauglich ist stimmt und stimmt nicht. Die alte PB muss nur langsam genug sein 
-) Die Mischung aus Marathon, Staffel, Halbmarathon in Kombination mit der Menschenmasse finde ich nicht wirklich ideal, vom Publikum, Stimmung und Sehenswürdigkeiten bekomme ich so und so nicht viel mit, vermutlich bin ich auf faden Praterrunden besser aufgehoben. Der VCM in der Halbfassung ist daher für das nächste Jahr sicher kein Pflichtpunkt.
-) Für den subjektiv größten Pluspunkt vom VCM kann der VCM nix, die Teilnahme und Anteilnahme aus dem Forum hier hat für mich die Sache eindeutig aufgewertet.
-) Eine realistische Selbsteinschätzung führt ins Ziel, Überehrgeiz ins Zelt wobei das Ziel vorzuziehen ist.
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Offline Ulrich

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #2 am: 16.04.2012, 19:41:37 »
Dein Bericht hält, was der geniale Titel verspricht. Talent Talent, wohin man schaut ;)
Diese Slalomlauferei ist halt bei den großen Publikumsläufen der Haken an der Sache. Dafür ist halt die Stimmung besser (zumindest aufgrund der vielen Teilnehmer)
Gratuliere nocheinmal!
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Offline heitzko

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #3 am: 16.04.2012, 20:17:19 »
gratuliere, du bist ja das ganze ja richtig professionell angegangen und hast sicher das optimum herausgeholt! ich glaube die wirst nie mehr einen sanitäter benötigen, der dich über ziellinie tragen muss :D. auf einer schnellen strecke wirst du noch einiges herausholen, aber jetzt ist es auf jeden fall einmal gut dem fuss wieder ein bissi zeit zum regenerieren zu geben ;). vielen dank noch einmal fürs anfeuern, das war toll!



Offline JM

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #4 am: 16.04.2012, 20:19:08 »
Gratuliere zur Punktlandung. Ich lese zwischen den Zeilen noch viel Potential :) Sub 1:30 sollte heuer noch machbar sein. Dran bleiben !
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Offline CobbDouglas

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #5 am: 16.04.2012, 23:00:43 »
Danke!

Die Sub 1:30 sind auch aus meiner Sicht das aufgelegte nächste Ziel, ich hab ja mit der Wachau noch eine offene Rechnung :)
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Offline Tschitschi

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #6 am: 17.04.2012, 00:37:58 »
Und in der Wachau gehts viel leichter! (und ist noch langweiliger;))
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Offline Pizzipeter

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #7 am: 17.04.2012, 07:43:29 »
Danke für den Bericht und das Aufzeigen wies geht!
Da nirgendwo gelesen habe, dass du kämpfen musstest, gehts sicher noch schneller :) super!
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Offline Don Tango

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2012-04-15 VCM Halbmarathon - CobbDouglas
« Antwort #8 am: 19.04.2012, 10:55:52 »
1) vcm halbmarathon ist schnell
2) du bist zu langsam gelaufen wenn du noch zeitkalkulationen durchführen kannst ;)

bravo


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