schon wieder fremd gegangen :-)
Nachdem der Februar eh immer ein bißl „Saure Gurken Zeit“ ist, verkürze ich die Zeit bis die richtigen Laufbewerbe beginnen, wieder wie letztes Jahr mit einem kurzen Bericht eines Langlauf Skating Bewerbes.
Allzu sportlich Interessierte möchte ich gleich enttäuschen, es gab keine Verausgabung bis ins letzte, keine neue Rekorde und schon gar nicht eine adäquate Vorbereitung :-)
Nach dem Steiralauf in Bad Mitterndorf im letzten Jahr, war es heuer der Koasa Lauf in St. Johann/Tirol. Gewählt wurde die 28 km Strecke – die ebenfalls angebotene 50 km Strecke die sogar Teil 1 der heurigen Europameisterschaft bildete war nun doch noch für meine Verhältnisse etwas zu lang, um sich da herum zu wurschteln, ihm wahrsten Sinne des Wortes gesprochen.
Ich habe mir halt mal gedacht, beim Koasalauf, der wie es scheint eigentlich auch die größte Veranstaltung in Österreich zum Thema Langlauf zu sein scheint, sollte man mal dabei gewesen sein. Mir ging es ja wirklich nur um das Erlebnis, für wirklich sportliche Ambitionen bin ich ja sowieso zu alt und hab vor allen viel zu spät damit begonnen. Es sollte ja nur meine Gier befriedigt werden, in möglichst vielen verschiedenen Sportarten möglichst weit hinten platziert zu werden, aber Hauptsache ich komm aufrecht durchs Ziel :-) So kam ich ja dann auch zum Triathlon.
Freitag Abend angereist und in ein tolles Hotel eingecheckt, und somit war ohnedies bereits jegliche normale Wettkampf Vorbereitung ad absurdum geführt. Der thailändisch und südostasiatisch orientierten Haubenküche samt entsprechender Weinbegleitung, folgte Samstag ein kurzes Warmlaufen auf den ersten 10 km der Wettkampfstrecke, die sich auch am Streckenprofil erkennbar als der Abschnitt mit den meisten Höhenmetern entpuppte. Am Renngelände noch die Skier gewachselt, und abends noch am leckeren Degustationsmenü delektiert – köstlichen Rotwein inklusive. Also alles in allen beste Voraussetzungen für flotte Beine am nächsten Tag :-)
Nachdem samstags schon die beiden Klassikbewerbe und diverse Kinder und Jugendbewerbe vonstatten gingen, war es sonntags dann soweit, die Latten selber anzuschnallen und ran zu können.
Rund 380 Athleten auf der 28km und 330 auf der 50 km Strecke nahmen Punkt 10 Uhr bei erfrischenden -18 Grad, aber strahlenden Sonnenschein und absoluter Windstille den Bewerb in Angriff. Die abenteuerlichsten Gesichtsmasken, Tapeverbände und dick eingeschmierte Gesichter bei den anderen Teilnehmern, ließen mich, nature wie ich war, an die ärgsten Erfrierungen im Laufe des Bewerbes denken. Von abgestorbenen Gliedmaßen und schwarzen Fingern träumend stand ich am Start. Nur der vorabendlich konsumierte Rotwein gab mir etwas Hoffnung, das ganze unbeschadet zu überstehen.
So gingen dann also rund 700 Teilnehmer aus ganz Europa, auf die ersten KM. Nachdem ich mir ja ohnedies mit meinen wenigen Trainings KM nichts weiter ausgerechnet hatte, startete ich in der vorvorletzten Reihe. Ich wusste zwar schon vom Vortag dass nach 2km ein 120 hm Anstieg auf das Feld wartete, auf dem es maximal in 2er Reihe vorwärts ging, aber aufgrund einer sehr defensiven Strategie sah ich mir das ganze trotzdem lieber von hinten an. Die Beißer vorne machten natürlich extremes Tempo, weil die Engstelle kam rasch näher, und so wollte eine gute Position für den Anstieg herausgelaufen werden. Bei mir hinten, war dann eher anstellen gefragt. So kam ich dann auch laktatmäßig unbeschadet übern Berg, es ging aber nicht jeden so gut. Vor allem die Teilnehmer die zwar schon hinten gestartet sind, der Anstieg dann aber trotzdem noch überraschend steil empfunden wurde, standen dann halt auf einmal in Ihre Stöcke gestützt mitten auf der ohnedies schon schmalen Loipe. Ich hatte ja noch nie in einem so großen Feld so knapp nach den Start einen dermaßen „steilen“ Anstieg gelaufen, aber in der Hitze des Gefechts gingen dann schon eigene Stöcke zu Bruch, weil sich halt einfach der nachfolgende auf den rückwärts gestreckten Stock des Vordermanns einfach daraufgestellt hat. Das heißt der erste Anstieg war zwar nicht übersät, aber doch immer wieder sichtbar mit abgebrochenen Stockenden verziert.
Nach dem der Gipfel der Loipe nach 4 km erklommen war, ging es zurück und bergab über weite Wiesen am Startgelände vorbei, über gesperrte Landesstraßen, über die halt mit Schnee eine Überfuhr angeschüttet wurde, über eine Brücke über die Großache und unter der Bundesstraße unten durch, in eine leicht bergauf und bergab führende Wiesengegend an St.Johann vorbei Richtung Fieberbrunn. Bei km 12 zeigte die unsportliche Vorbereitung erste Wirkung, und eine Temposteigerung im mittlerweile aufgelösten Feld rückte in weite Ferne. So blieb es zumindest beim eingeschlagenen Tempo, was noch immer dazu reichte aus einer der letzten Positionen am Start, Teilnehmer um Teilnehmer langsam aber doch zu überholen, was ja an sich psychologisch gesehen reizvoll, aber in der Gesamtheit gesehen, sich doch eher niederschmetternd zu Buche schlägt. So war es dann nach 28 km auch Gott sei Dank wieder vorbei – das Tempo war konstant hoch oder eben niedrig wie immer von welcher Seite es man sieht, aber zu mehr als zu einer Platzierung am Ende des zweiten Drittels hat es nicht gereicht.
Es ging halt wirklich nicht so viel an diesen Tag, aber es war eine wunderschöne Loipe an einen strahlenden Tag, und das wichtigste überhaupt, es hatte sich mittlerweile auf -12 Grad erwärmt, also es war noch alles dran was dran sein soll, und nichts war abgefroren.
Was mir doch noch etwas Genugtuung verschafft hat, waren doch in der Ergebnisliste nur ca. 5 anscheinend aus dem Osten Österreich stammende Teilnehmer vor mir, aber halt 2/3 der aus typischen Wintersportregionen stammende Teilnehmer :-)
Warum wirklich nur so wenige dem Langlaufsport frönen weiß ich nicht – mir taugt es jedenfalls. Ich schaue mir auch im Fernsehen gern die Langläufer an, egal ob Biathlon, Kombinierer oder halt reine Langläufer. Ich finde die Medienpräsenz gegenüber anderen Sportarten gar nicht mal so schlecht, aber auf der Loipe sieht man dann trotzdem eher Pensis. Na ja nach dem neuen Sparpaket habe ich ja auch noch ein paar Jahre zum Vollzeitlangläufer.
Also ich bleib dabei, und den Koasalauf wie auch den letztjährig absolvierten Steiralauf in Bad Mitterndorf kann ich von Organisation und Loipe wirklich empfehlen. Na mal schauen, vielleicht schaffe ich ja nächstes Jahr wirklich mal die 50 km.