Gleichstand oder so was von selber schuld!Heuer war das Jahr der Rekorde. Endlich Bestzeit, Biel und dann war da noch die Hofnung, einen sinnlosen Rekord (den nur Leute eines Schlages von Kitty sonst als sinnvoll erachten) zu erreichen.
Wir sollten 5 Marathons im Jahr laufen. Nebenbei, nein, das wurde meine Hauptmotivation, sollte ich dann endlich den Gleichstand von Lebensjahren und gefinishten Marathons erreichen.
Naja, so hat halt jeder seine Ziele
Nachdem uns Katzie letztes Jahr auf den Benefizmarathon hingewiesen hatte, wollten wir ihn heuer nun endlich in Angriff nehmen. Das Startgeld kam einem kranken Kind zugute.
Wir fuhren von Wolfsberg über Klagenfurt nach Villach, wo um wir uns um 9:15 am Hauptplatz einfanden. Kekse, Tee und gute Laune empfing uns und machte uns die Kälte (so gegen -8 Grad) erträglich. Bald betrat auch das Maskottchen der Veranstaltung eine -laufende Kuh- das Startgelände und wurde von allen freudig bestaunt. Die Kuh sollte uns den ganzen Lauf hinweg begleiten, fand sie sich doch entweder immer bei den Pausestationen wieder, an denen auch neue Läufer einsteigen konnten, oder sie (bzw der Bursch der im Kostüm der Kuh steckte) feuerte uns aus dem LKW heraus an.
Pünktlich um 10 ging es los, wir freuten uns ungemein über das wundervoll kitschige Winterwetter, Schnee und Sonnenschein machten uns die ersten Kilometer zur reinen Freude.
Ich kam bald mit Kollegen ins plaudern, es sollte für zwei der erste Marathon sein. Toll wenn man es so stressfrei angehen kann, wir waren auf eine Marathonzeit von ca 4:30 eingestellt, incl der Pausen sollte eine Zeit von knapp unter 5 Stunden herauskommen.
Sollte.
Das traumhafte Wetter erhellte zwar die Mienen, doch meldete sich leider sehr bald eine leichte Zerrung (oder so was in die Richtung) die ich mir offenbar vor ca 2 Wochen einmal zugezogen haben dürfte.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich mir immer wieder ein bestimmtes Lied für einen Marathon im Kopf zurechtlege, dies mal sollte es wider jede Vernunft von HMBC „von Mellau bis ge Schoppornou“ sein. Ich hatte nicht bedacht, dass in diesem grenzgenialen Liedl eigentlich dauernd vom „Wea taun“, also vom „weh tun“ die Sprache ist. Ebenso wie den Sänger im Lied sein Kopf vom Saufen und die Haxn vom Heimweg schmerzen, so konnte ich bald über die Schmerzen meines linken Knies klagen.
Dennoch, die positiven Seiten des Laufes und der wirklich netten familiären Stimmung faszinieren. Die Gruppe läuft ein sehr lockeres, normalerweise problemlos schaffbares Tempo von ca 5:40 – 6:00, alle ca 8 km findet sich eine Zustiegstelle incl Verpflegung. Die Strecke zeigte sich heuer in kitschig winterwonderland-gleichen Gewand. Tiefschnee und Sonnenschein, Kaum Wind, der die doch klirrende Kälte lästig gemacht hätte.
Kurz, der Lauf selbst ist eigentlich uneingeschränkt zu empfehlen, wenn man einfach einen weiteren Marathon gelaufen sein will und dabei ein klein wenig Gutes in die Welt zu setzen bereit ist. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen ab km 9 schmerzenschrei-begleitete Humpler in meinen Laufstil einzufügen, welche sich dann mit längerem Rennverlauf zu einem Dauerhatscher auswuchsen.
Wea Taun wurde zum Schlagwort des Laufes. Nun, selber schuld, warum musste ich mir auch grad dieses Lied immer und immer wieder vorträllern?
Heidi versuchte mir ein wenig zu helfen, doch war dies schlicht nicht möglich. Ich versuchte meinen Kampfgeist zu aktivieren, da ich zumindest die Schmach einer Aufgabe verhindern wollte, biss mich von Pause zu Pause, streute Gehpassagen ein, in denen ich jedoch praktischerweise fast gleichschnell wie die mich umgebende Laufgruppe blieb. Als dann aber der Wechsel vom Lauf – zum Gehschritt erst noch schmerzhafter wurde... nun meine Gedanken waren nicht für die Forumsöffentlichkeit gedacht und schon gar nicht -tauglich.
Die Sonne versteckte sich langsam hinter Wolken, nun sanken auch noch die Temperaturen ins unangenehme.
Meine Gehpausen verlängerten sich, bis ich schließlich den Zieleinlauf – äh Gang über alles stellte und mich zu Heidi, die sich sehr angeregt mit einer Laufkollegin unterhielt zurückfallen ließ.
Die letzten KM versuchte ich im Schnellschritt mit den beiden Damen mitzuhalten, was offenbar meine Kniekehle ein wenig besänftigte, zumindest in dieser Fortbewegungsart blieb ich einigermaßen schmerzfrei.
Ach, ich verschweige einfach einmal die Zeit und freue mich, dass ich ein selten erfolgreiches Jahr auch noch mit einer gewissen Sturheit und Kämpferleistung beendet hatte.
Hochzeit, Biel, 5 Marathons, PB.... eigentlich nicht wirklich übel dieses 2010.