Up, Down und dann doch wieder raufKurz nach dem Höhenstrassenlauf war klar, mir taugt diese Art, auf der Höhenstrassestrasse herum zu hirschen. Rauf und runter, irgendwie ist die Gegend im Wald was besonderes.
Nun bereite ich mich ja auch grad quasi unter Alfred S.´ Kuratel auf den LCC vor und musste ihn erst davon überzeugen, dass ich den Kahlenberg auch noch gerne laufend bezwingen wollte. OK, dann darf ich halt.
Vorbereitung gibt’s keine, ich tuckere einfach mit dem Motorrad ins Kahlenbergerdorf und treffe dort gleich einmal auf.. Roland. Bald drauf kommt auch Wolfgang (pirwo) dazu, der sich bald schwer begeistert vom Grenzstaffellauflied zeigt. Nun, eine Strophe passt ja auch heut sicher.. „kannst da neama lauf´n no dann muaßt hoit ge´n“
Kurz wird aufgewärmt, Wi(e)nfried gibt noch sehr wichtige Streckentipps und bald geht’s los. Flott geht’s durchs Kahlenbergerdorf, meine alte MTB Strecke rauf. Richtung Waldbachsteig. Autos blockieren den Weg, wir weichen aus, leise schimpfend und schon den Steig im Kopf.
Wir biegen rechts in den Waldbachsteig ein, erst noch ein paar Meter ziemlich flach, doch dann geht’s bald steil rauf. Der heftigste Anstieg ist gleich erreicht, die Asphaltpassage zwingt bereits einige zum Gehen. Ich versuche durchzulaufen und wundere mich noch über meinen relativ braven Puls, ich komme auf den steilsten Stücken grad mal auf 162. Nett.
Ich überhole, sicher kommt mir entgegen, dass ich gerade diese Strecke wie auswendig aus meinen Radzeiten kenne, aber.. ich nehme einmal an, die anderen sind auch keine Neulinge. Dennoch, es geht, ich habe so leichte Haxerln, dass ich eigentlich wieder permanent überhole. Ich beiße den Steig durch, bin bald oben angekommen und versuche auf dem nun folgenden Schotterstück Richtung Josefinenhütte (die heißt nun halt anders) pulsmäßig ein wenig runterzukommen. Hier werde ich von zwei Kollegen überholt doch ich mache mir keinen Stress, mein Lieblingsstück kommt bald, es geht wieder runter.
Kurz noch eben, dann gleich führt der Weg relativ steil bergab. Ich versuche möglichst vorsichtig runter zu rollen und genieße es ungemein. Überholen kann so einfach sein
Wir laufen über Wiesen, durch Büsche und über zerfurchte Äcker. Alles auf Teufel komm raus. Ich jage meine Vordermänner, werde selber auch von 2 Kollegen gejagt. Das Spiel geht bis zum tiefsten Punkt der Jagd weiter, denn als es bergauf geht, überholt mich nun doch einer der Verfolger. Macht nichts, nun wird’s also mühsam. Ich möchte mich noch nicht wirklich auspowern und jogge die Kahlenbergstrasse hinauf. Kurz unterhalte ich mich mit einem anderen, nun geht’s nur noch hinauf, bis ins Ziel. In der Folge fällt der für mich entscheidende Satz: „Du kannst doch eh noch schneller“. Ach, wenn er´s sagt, dann wird er schon Recht haben, denke ich und setze mich ein wenig ab. Rauf. Einfach nur Rauf.
Kurz vorher überholt mich noch ein „gstandenes Mannsbild“ der mich dann noch zu Großtaten anspornen sollte. Ich versuche mich nicht von ihm abhängen zu lassen, was aber alles andere als einfach scheint. Ich beiße nun, wissend dass der Kahlenbergparkplatz bald nahn. Ihn hat Winfried mir als wichtige Landmark genannt. Ab dem Parkplatz wären es nur noch ca 500 Meter. Nun ist es also soweit. Rein in den Wald, einmal noch bergauf. Harmlos, ich kann nun Tempo machen. Mein Frontman auch, ebenso noch 3 andere vor ihm. Ich kämpfe, es ist bald vorbei, ich will jetzt alles rausholen. Nach ein paar hundert Metern geht’s noch kurz runter, dann hart rechts, steil in den Wald hinein. Hier laufe ich unmittelbar auf die anderen 4 auf, ich versuche einen kurzen Zwischensprint blicke ich mich 40 Meter vor dem Ziel um und sehe, keiner konnte das Tempo mitgehen.
Geil, das war ein Zielsprint nach meinem Wunsch, so einen Lauf mag ich.
Ach ja, die Zeit war auch nicht so unerfreulich. 47 Min war so ziemlich genau, was Alfred mir vorhergesagt hat (immerhin ein Schnitt von 5:29 inklusive Waldbachsteig). Mal schauen, was nun auf mich zukommt.