Der Gleitflug des PelikansDas ist er also, mein erster Laufbewerb am anderen Ende der Welt: Der Peninsula 5km Run in Perth. Meine Ausgangslage hab ich an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben (
http://bushwire.wordpress.com/2009/11/14/lauf-forrest-lauf/), heute sollte der erste Schritt in die angestrebte Richtung gemacht werden.
Ich war mir natürlich darüber im Klaren, dass ich wohl keine Bäume ausreißen würde, im letzten Trainingslauf hab ich trotz Jogging-Tempo nach vier Kilometer sogar Gehpausen machen müssen und war komplett am Sand. Insofern war mein Ziel für heute ein sehr vorsichtiges – einen km-Schnitt von fünf Minuten wollte ich nicht überschreiten – und bei der Fahrt zum Startgelände schossen mir bereits die verschiedenen Ausreden, warum das heute nix werden kann, durch den Kopf...zu viel gegessen gestern...mangelnde Verdauung (immer noch voller Magen)...zu wenig geschlafen...viel zu früh fürs schnelle Laufen (Start um 07:30) usw.
Das mit der frühen Startzeit ist natürlich ein wenig ungut. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass die Rennen standardmäßig um 07:30 in der Früh beginnen. Der australische Sommer, und der kündigt sich so langsam an, bietet vor allem eines: Hitze und eine im Vergleich zu mitteleuropäischen Verhältnissen viel stärkere Sonnenstrahlung, insofern lieber früh aufstehen als am Asphalt verglühen. Gott sei Dank hat das Rennadrenalin wenige Augenblicke vor dem Start meine „Frühmorgenstarre“ beseitigt.
Und auch meine Sorge, dass ich das angestrebte Tempo nicht laufen könnte war unbegründet. Den ersten Kilometer, entlang des Swan Rivers inklusive Pelikanen, schwarzen Schwänen, diversen Entenarten, Wasserskifahrern und Quallen, bewältigte ich überraschend entspannt in 4:46. Der zweite Kilometer führte dann über eine Brücke und beinhaltete somit einen kurzen aber knackigen Anstieg. Deswegen und weil ich im Wissen über meine nicht vorhandenen Reserven das Tempo ein wenig drosseln wollte, dauerte es 4:53 bis ich den dritten Kilometer in Angriff nehmen durfte. Mittendrin logischerweise der Wendepunkt. Nach der neuerlichen Brückenüberquerung hab ich dann versucht, ein wenig mehr Tempo zu machen, so ganz ohne Ehrgeiz bin ich ja dann auch wieder nicht, meine restlichen Kilometerzeiten lauteten 4:52, 4:56, 4:27, 4:23 und 4:00 (laut meiner Garmin hat das Rennen 5060 Meter gedauert, deswegen eine sechste Kilometerzeit), letztlich stand eine recht erfreuliche Zeit zu Buche, die mich hoffen lässt, dass ich „Schritt 2“ in absehbarer Zeit erreichen kann. Den nächsten Bericht gibt’s, wenn ich das geschafft hab!
P.S. der Bericht heißt übrigens deswegen so, weil ich noch selten etwas derartig elegantes gesehen hab wie Pelikane, die ca. 20cm über der Wasseroberfläche ohne einen einzigen Flügelschlag dahin gleiten. Ziemlich beeindruckend...