Iron Reblaus
Triathlon, mal anders rum:
Schon seit Jahren wollte ich mal bei der „Eisernen Reblaus“ in Unterstinkenbrunn südlich von Laa an der Thaya teilnehmen – heuer war`s endlich soweit. Im April hatte ich mir einen der raren Startplätze gesichert und der Bewerb paßte perfekt ins kaum vorhandene Triatraining. Keine Langdistanz 2009 und alles eher locker angehen.
Begonnen wird mit 3 Laufrunden über insg. 7,8km und wie befürchtet wurde vom Start weg ordentlich gebolzt. Ein Staffelläufer zog vorne gleich weg und degradierte den Rest zu Statisten, die 80 sec Vorsprung waren schon irgendwie bedenklich, denn schneller ging`s bei mir einfach nicht.
Vorjahressieger Andreas Perstinger vom Schwimmverein Stockerau, Einzelstarter wie ich, war an 2. Stelle und ich kämpfte mit einem weiteren Staffelläufer knapp dahinter.
Mitte der 3. R. konnte ich den Kollegen etwas distanzieren und beim letzten Anstieg kurz vorm 1. Wechsel war auf einmal Andreas knapp vor mir – keine Ahnung, ob er absichtlich Tempo rausgenommen hat oder am Ende war, jedenfalls zog ich am Zahnfleisch an ihm vorbei und sicherte mir in 27,40 die schnellste Laufzeit e. Einzelstarters.
Schneller Sprung aufs Bike und 2 Runden zu je 18 km über Laa folgten. Heute blies der Rückenwind anscheinend von vorne, jedenfalls kam`s mir so vor, trotz 38km/h meinte ich zu stehen – lag aber wahrscheinlich eher an der Vorbelastung und den müden Beinen.
Nach 5km, in Hanfthal, wurde ich eingeholt, aber da Andi ungefähr gleich stark am Rad ist wie ich, blieben wir bis ins Ziel zusammen (knapp unter 1h, Schnitt 36,5 – genial!).
Die „Eiserne Reblaus“ ist eine sogenannter „wilder“ Triathlon, also nicht vom ÖTRV sanktioniert, deshalb gibt`s auch kein Windschattenverbot und man sieht auch einige Athleten ohne Helm.
Ende der 1. Runde wurden wir vom späteren Sieger, Franz Laaber, nicht nur überholt, sondern richtiggehend stehengelassen. Bei einem Anstieg riß er in kürzester Zeit ein enormes Loch auf und war bald mehrere 100m in Führung. Im Becken sah ich ihn dann (tlw ?) Brustschwimmen, also war dies seine einzige Chance.
Fast gleichzeitig kamen wir 2 Stockerauer zum 2. Wechsel, er war aber flotter, auch beim Sprint zum ca. 50m entfernten Schwimmbecken. Ein gewagter Köpfler ins 80cm tiefe Becken und Rollwenden auf der tieferen Rückseite halfen nichts, ich war froh, im sich füllenden Becken meinen 3. Platz absichern zu können. Die 20 Längen im 25m-Pool absolvierte ich in 9,42 – damit bin ich sehr zufrieden, dann war noch zurück in den Start/Zielbereich zu laufen.
In der 2. Startwelle 15min später war ebenfalls keiner schneller, drum blieb`s beim 3. Platz.
Resümee: Eine faszinierende Veranstaltung, gut organisiert und durch die Umkehrung sicher etwas ansspruchsvoller als in der gewohnten Reihenfolge (für mich zumindest) – also eher Duathlon mit Schwimmen nachher. In erhitztem Zustand ins Wasser springen ist sicher nicht jedermanns Sache, aber alle Teilnehmer konnten finishen. Www.rebleis.at