12Stundenlauf Vogau
Vogauer 12Stundenlauf am 16.05.2009
Bericht von Nepaltoni
Ein besonders stimmungsvoller und ausgezeichnet organisierter Ultralauf fand nun bereits zum 6. Mal in Vogau in der Südsteiermark statt.
Am Samstag, den 16. Mai um 08Uhr00 wurde der 12-Stundenlauf bei strahlend schönem Wetter und bei bereits angenehmen Temperaturen gestartet.
64 Einzelläufer, 14 Viererstaffeln und 44 Megastaffeln (mit bis zu 15 Läufern pro Team) standen am Start.
Mitten im Läuferpulk stehe auch ich und überlegt nochmals meine Taktik. Ich habe vor, im Hinblick auf mein großes Laufziel für heuer- dem 24-Stundenlauf von Wörschach- nicht allzu viel zu riskieren und nach anfänglich etwas zügigerem Tempo dann beizeiten die Handbremse etwas anzuziehen um nicht zu schnell zu werden.
Meine persönliche Bestmarke von 120 Kilometer (gelaufen im Vorjahr in Grieskirchen) steht nicht im Blickwinkel. Aber so an die 110 Kilometer wären schon ein Ziel.
Die ersten Stunden läuft es wirklich sehr gut und ich bin sogar etwas schneller als geplant, mein Kilometerschnitt bewegt sich so um 05:50/km
Angespornt von den doch recht zahlreichen Zusehern (in dem kleinen Ort scheint alles schon auf den Beinen zu sein) laufe ich gleichmäßige Runden.
Mein Sohn Martin, der schon viel Erfahrung mit meinen Wünschen bei Ultraläufen hat, betreut mich sehr aufmerksam und schreibt auch meine Runden mit.
Im Läuferfeld sieht man auch einige gut gelaunte und verkleidete Läufer, die für gute Stimmung sorgen. Die gerade pausierenden Läufer der Staffeln machen auch bereits einen großen Lärm mit allen möglichen Instrumenten, Tröten und Trommeln.
Nach 4 Stunden gibt mir Martin einen ersten Zwischenbericht von der Ergebnisliste und da schaut es sehr gut aus für mich. Platz 10 Gesamt und Platz 2 in meiner Altersklasse (M50)
Ich laufe noch immer einen Schnitt von 06:00 pro km, und ich mag noch nicht langsamer werden.
Ab der 6. Stunde verlangsame ich doch ein wenig das Tempo, aber nicht allzu viel.
Dann in der 7.Stunde merke ich, dass ich einen Fehler begangen habe: Auf Grund der hohen Temperatur so um die 25°C, und der herunterbrennenden Sonne, habe ich vergessen ausreichend Salztabletten zu mir zu nehmen. (Brauche ich unbedingt, da ich sehr stark schwitze). Dies macht sich zuerst durch leichtes ziehen in beiden Oberschenkeln bemerkbar. Bald darauf beginnen schon leichte Krämpfe.
Nun ist Martin gefragt: Ich bleibe stehen und er massiert mir die Oberschenkel sehr gut aus und ich gehe nun zügig 2 Runden um dann wieder in den Laufschritt zu verfallen.
Bald darauf läuft es wieder rund und ich nehme nun regelmässig das Salz zu mir.
Der Kilometerschnitt bewegt sich jetzt so um die 06:40 (Dieser Schnitt wäre für Wörschach geplant)
Die Zeit verrinnt, es ist bereits 18Uhr00 und 10 Stunden sind vorüber. Das Gröbste ist überstanden und in der letzten Stunde werde ich sogar wieder etwas schneller.
Die Zuschauer und Staffelmitglieder werden immer lauter und feuern alle Läufer begeistert an. Die letzte Information meines Sohnes lautet: Platz 7 in der Gesamtwertung und klare Führung in der AK50. Das spornt mich unglaublich an, und die letzten 2 Runden brause ich förmlich um den Laufkurs (1 Runde hat 1,830 Km).
Um 20Uhr00 ertönt die Schlusssirene und alle Läufer bleiben stehen und warten auf das Ausmessen der Restkilometer. Ich bin erschöpft, aber glücklich diese 12 Stunden wieder einmal so gut überstanden zu haben.
Bald ist auch das Vermessungsteam da, und ich kann mich von der Laufstrecke entfernen. Martin bringt mir eine Jacke und eine kleine Flasche Bier, die ich mit Genuss austrinke.
Im Start-Zielbereich hängt bereits eine Ergebnisliste aus der ich mein Ergebnis ersehe:
Gesamtwertung: Platz 7, Klasse M50: Platz 1, gelaufene Kilometer: 111,148
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.
Um 21Uhr30 beginnt die stimmungsvolle Siegerehrung, bei der wirklich fast alle der etwa 600 Läufer anwesend sind und die meisten auch bis zum Schluss dableiben (ist bei den Ultraläufern so üblich). Man sitzt noch bis fast Mitternacht beisammen und bespricht mit Laufkollegen das Erlebte und Geleistete.
Dem Veranstalterteam unter der Leitung von Didi Michalitsch gebührt ein großes Lob eine so hervorragend organisierte Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Der Gesamte Erlös dieser Laufveranstaltung kommt der Kinderkrebshilfe zu Gute.
Den Abschluss der Laufveranstaltung bildete eine berührende Rede von Didi über seine kleinen Freunde in der Krebsklinik. Didi, der selbst schwer krank ist, findet die richtigen Worte um bei den meisten Läufern feuchte Augen hervorzurufen.
Nachdenklich, aber auch glücklich bei diesem Lauf durch die Teilnahme etwas Gutes getan zu haben verlassen wir das Veranstaltungsgelände.
