Autor Thema: 2008-10-12 Graz-Marathon - bayerlw  (Gelesen 1228 mal)

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2008-10-12 Graz-Marathon - bayerlw
« am: 12.10.2008, 00:00:00 »
Datum: 2008-10-12
Event: Graz-Marathon
Distanz: 42.195 km

Ersteller: bayerlw

Offline bayerlw

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2008-10-12 Graz-Marathon - bayerlw
« Antwort #1 am: 12.10.2008, 00:00:00 »
Ausdauer - wo bist Du?

Mit guten Voraussetzungen bin ich am 11.10.2008 nach Graz gefahren.
Nach einigem Herumkreisen um das Grazer Stadtzentrum ist es mir dann endlich gelungen, den Hervis Sport im City Park zu finden. Leider bin ich durch meine Irrfahrt zu spät gekommen um EMG zu treffen. Wenigstens habe ich bei der Startnummernausgabe Gerd und Stefan mit Conny getroffen.

Da ich nicht den ganzen Tag beim Hervis verbringen wollte, traf ich mich noch mit einem meiner Chefs, der in St. Peter wohnt. Mit einer kleinen Jause hat er mich gelabt und im Garten konnten wir noch die Wärme der Sonne genießen.
Dann ging es zurück ins Stadtzentrum von Graz, wo ich im Hotel Grazerhof mein bescheidenes Kämmerchen bezog. Im Eiltempo bewegte sich der Zeiger meiner Uhr in die Kurve und ich musste mich beeilen, um rechtzeitig in die Kirche zu kommen. Auf dem Weg zu Kirche begegnete ich wieder Conny und Stefan und gemeinsam besuchten wir die Messe, die für die Läufer zelebriert wurde. Sehr nett war, dass der Weihbischof selbst Starter beim Halbmarathon war und dementsprechend seine Rede gestaltete. Dadurch bekam das Ganze eine tolle Authentizität.
Der Kaiserschmarren im Anschluss hat gut gemundet. Gerüchten zufolge sollen einige Läufer sogar DREI Portionen gegessen haben. Die habe auch oder trotzdem gute Zeiten erreicht. Nach einem kleinen Schwätzchen mit einigen anderen Läufern und dem Herrn Weihbischof begleitete ich noch Conny und Stefan und ein anderes Pärchen bis zur Mur und wurde dann noch von Conny und Stefan auf ein kleines Schlummergetränk (Früchtetee) eingeladen. Bei unserem Gespräch drehte sich natürlich alles um das Laufen und so verging die Zeit viel zu rasch.

Am "großen Tag" rechtzeitig aufgestanden, richtig gefrühstückt und dann zum Start bewegt.
Vor der Oper entdecke ich Gerd und gemeinsam warten wir in der Sonne, die schon recht kräftig scheint auf den Start. Kurz suche ich noch EMG, die beim Citylauf teilnehmen will, kann sie aber in der Menge nicht entdecken. Kurz vor dem Start treffen wir Stefan und gemeinsam begeben wir uns in den uns zugewiesenen Startblock. Eggi, den ich eigentlich beim Start treffen wollte, damit wir gemeinsam laufen können, kann ich leider nicht finden. Noch kurz die Zielzeiten ausgetauscht und ein wenig Überraschung ausgelöst, da ich aufgrund meiner Zeit in Krems eine Zeit von 3:30 anpeile. Gemeinsam orientieren wir uns an den Pacemakern die aus unserer Sicht irgendwie seltsam aufgestellt sind.

Nach dem Countdown und dem Startzeichen bewegt sich der Tross los und irgendwie sehe ich die Matte nicht und Stefan erklärt mir, dass es nur dünne Kabel sind. So läuft meine Uhr mit ein wenig Verzögerung. Mit einem guten Gefühl halte ich mich an die Vorgaben und laufe den ersten Kilometer noch in 5:30 und steigere mich langsam bis auf 5:00, wobei ich teilweise unter 5:00 min/km laufe. Langsam nähere ich mich dem Pacemaker mit der Zielzeit 3:45 um schließlich bei Kilometer 7 den Pacemaker mit der Zielzeit 3:30 zu überholen. Es schaut recht gut aus, unterwegs sehe ich Conny, die am Straßenrand wartet und die Läufer anfeuert, und nach 21.095 km habe ich eine Zeit von 1:42:xx. Dann kommt die Steigung, bei der ich doch spüre, dass die erste Runde viel leichter zu laufen ist, als die zweite. Bei KM 24 werde ich vom Pacemaker 3:30 überholt wie ich gerade einen großen Baum betrachte. Irgendwie schaffe ich es dann nicht, die Geschwindigkeit des Pacemakers zu laufen und die Distanz wird immer Größer. Irgendwo zwischen KM 28 und 30 verlässt mich dann die Kraft und meine Beine fangen an zu schmerzen auch spüre ich ein wenig mein Kreuz. Leider beginnt viel zu Früh die Phase in der ich Gehpausen einlegen muss, da ich es nicht schaffe langsamer weiter zu laufen. Unterwegs sehe ich Susanne Pumper, die auf einen Läufer wartet. Leider sehe ich sie kurz später wieder, wie sie mich gerade überholt. Jetzt halte ich auch die Augen offen, ob ich Stefan und Gerd sehe, sodass ich mich eventuell bei den beiden anhängen kann. Tatsächlich sehe ich Stefan, der mich für einige Zeit zum Mitlaufen motivieren kann, schließlich bleibe ich doch auf der Strecke. Ab und zu versucht mich ein Läufer zum Weiterlaufen zu motivieren. Nur mehr mit den Gedanken, dass es nur mehr wenige Kilometer bis zum Ziel sind und ich die Kilometer runterzähle, kann ich mich motivieren. Leider spielt der Gedanke immer wieder mit, dass ich die angestrebte Zeit nicht erreiche werde.

Auf dem letzten Kilometer kann ich mich schließlich aufraffen und laufe bis zum Ziel durch und sehe, dass ich etwa 3:54 gelaufen bin. Geschafft sehe ich im Bereich der Umkleidekabinen Stefan wieder und gemeinsam essen wir ein Suppe. Die Fotos zeigen wie fertig ich bin. Danke auf diesem Weg an Conny und Stefan für die Fotos.

Insgesamt betrachtet habe ich mit einer Verbesserung von knapp 30 Minuten gegenüber meinem ersten Marathon eine deutliche Steigerung erlebt, gleichzeitig muss ich aber zur Kenntnis nehmen, dass mein Ziel mit sub 3:30 zu ergeizig war.

Um mein Ziel zu erreichen, werde ich in meinen Trainingplan mehr lange Läufe und mit einer Länge von mindestens 30 bis 35 km einbauen. Gleichzeitig habe ich mir vorgenommen, nicht mehr nur in der Ebene zu laufen, sondern auch wieder Hügel- bzw. Bergläufe einzubauen. Im aktuellen Runner's World habe ich schon einige Trainingsbeispiele gesehen.

Ich möchte mich bei allen Foris für die Zusprüche und das Lob bedanken. EMG hat mir auch schon einige aufmunternte Worte geschickt. Das zeigt mir, dass ich mit Freunden trainiere - auch wenn wir nicht gemeinsam laufen - und der Konkurrenkampf bei Wettbewerben nicht im Vordergrund steht.

Walter

„Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun.“
-- Marie von Ebner-Eschenbach

Offline heitzko

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2008-10-12 Graz-Marathon - bayerlw
« Antwort #2 am: 27.10.2008, 12:40:59 »
danke für den ausdrucksstarken bericht! herzliche gratulation zum durchbeißen, auch das gehört zum marathonlaufen dazu, dass es mal nicht so läuft und man trotzdem die motiviation findet sich irgendwie durchzuschlagen!!! bravo!!! keine sorge die 3:30 schaffst du auch bald!

Offline StefanM

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2008-10-12 Graz-Marathon - bayerlw
« Antwort #3 am: 28.10.2008, 12:17:17 »
Jaja, die DREI Portionen Kaiserschmarren waren nicht die Gier, sondern die Lehre aus dem ersten Marathon, wo ich hungrig am Start stand und auch so zwischen km28 und km30 die Kraft weg war. Ehrgeizige Ziele brauchen auch Mut. Den hast du gehabt, diesmal hat es halt nicht gepasst, aber drauf hast du die 3:30 sicher.

War ein schönes Marathonwochenende. Danke für den Bericht!

 

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