Versuch geglücktNaja, das war ja mal ein Erlebnis.
Ich wußte ja vor ein paar Wochen nichtmal, ob ich überhaupt einen marathon pack mit dem unregelmäßigen Training. Durchscnittlich 45 Wochenkilometer und eien Wachau Halbmarathonzeit von 1:43:55 machten mich aber super stark (im Kopf) und so freute ich mich auf den Graz Marathon als Belohnung für ein Jahr Training 2008.
Die letzte Worbereitung war eigetnlich sehr gut, brav gelaufen, gut gegessen, aufgeregt beim Schlafen in der Nacht davor, alles so wie es sein soll.
Ich war bis in die Zehenspitzen motiviert. sub 4 war für mich kein Thema - eher ob es 4h50min oder 4h55min werden wird.
Ich beschloß auf 4h50min mal loszulaufen und dann bei der Halbzeit zu sehen, wie es mir geht. Was sagt der Körper, was sagt der Puls...
Bin also losgestartet und die erste Hälfte schön im vorgegebenen Pace gelaufen - sofern das in Graz möglich ist, weils ja ständig ein bisschen rauf und runter geht.
Zur Halbzeit gings mir noch total gut, dachte zwar, dass es ob der Hitze verdammt schwer werden wird und ich auf den 4h55min plan umschalte und sogar 2 Minuten "Polster" im Gebäck habe.
Bis zum Hilmteich rauf, gings ein wenig langsamer wegen bergauf und ich wollte mich da auch nicht kaputtmachen.... Der Puls war im grünen bereich und so gings wieder "bergab" Richtung Kalvarienbergbrücke. Bei km27 hab ich jedoch den ersten Stich im rechten Knie bekommen. Etwas was ich schon seit 1 Jahr nicht mehr hatte. Es wurde leider immer mieser und so musste ich ca. bei km 27,5 das erste Mal gehen mit dem Gedanken, dass ich unmöglich ins Ziel komme mit dem Knie. Nachdem ich ein paar Meter auf der Kalvarienbergbrücke gegangen bin und wieder weiterlief, gings wieder - so ca. 500m und dann tats wieder weh. Ich war also stark getrieben von "das schaff ich nie" bis "und wenn ich ins Ziel gehe...ich schaffs". Nochdazu brennte die Sonne vom blitzblauen Himmel und es war uns nichtmal ein laues Lüfterl gegönnt. Aber Kondimäßig hatte ich ja eh nicht wirklich Probleme.
Mit fortschreitender Renndauer ergab es sich dann so, dass ich ca. 1-2mal pro km so ca. 100-200m gehen musste, da ich den rechten Haxen nicht gscheit heben konnte.
Es dauerte so bis km 30, als mich der 4:00 Luftballon überholte und bi ca. km35 als der 4:15-Pacer mit einer (!) Läuferin im Windschatten an mit vorbeizog. Naja aber zu dem Zeitpunkt war mir die Zeit eh schon egal, ich wollte nur mehr finishen. Und da ich ja weiß, was es für ein Problem im Knie ist (Überlastung der Unterseite der Kniescheibe durch die Reibung) und ein Marathon da jettz nicht wirklich was kaputtmacht, "lief" ich also weiter.
Ich glaube ja, dass mein Laufstil an einigen sogar bei den Schnellgehern durchgegangen wäre...
Als ich dann bei km 40 sah, dass sich unter 4:30 noch ausgehen, legte ich noch einen "Glöckner-von-Notre-Dame-Sprint" hin und hinkte die Herrengasse rauf ins Ziel. Mein einziger Wunsch war dann ein Bier
Was noch sehr interessant war. Ich habe einige Kämpfer überholt, Magenprobleme, Krämpfe, Überschätzugnen... ist dann schon irgendwie komisch, wenn sich die Läufer der Versehrten Klasse gegenseitig motivieren und schwören, dass wir alle ins Ziel kommen!!!
PS.: die Laufschuhe hab ich nch am Veranstaltungsort entsorgt, nur die Schuhbände habe ich behalten - die waren noch gut.