so soll´s sein, so macht´s spaß!Ich gestehe - für den Fall der Fälle hätte ich schon ein paar Ausreden parat gehabt. Ganz oben auf der Liste: mein Materialwechsel , soll heißen gelbe statt blaue Schuhe, möglicherweise damit verbundene gereizte Knie, Schienbeine und sonstige Regionen haben mich in den letzten Wochen ein bisschen besorgt und vorsichtig werden lassen. Dann, fast noch besser: kratziges Halsweh und seltsam hoher Puls am Freitag. Kurzum, ich kann völlig entspannt und ohne besondere Pläne ins Rennen gehen. Falls irgendwas danebenginge, wen hätts gewundert, so ein armes Wrack, wie ich war
...?
Wurscht, war eh nicht notwendig. Erstens hab ich wieder einmal derart hingebungsvoll regeneriert (das kann ich besser als trainieren, kommt mir vor), dass mir am Sonntag weder irgendwas an den Haxen und schon gar nix im Hals wehgetan hat. Gut so. Und zweitens war an dem Rennen nix zu bemeckern. Und das kam so...
... Juhuuu, Sonne! Wer fast nur abendliche oder nächtliche Läufe absolviert, kommt bei einem Wetter wie bei diesem Rennen ansatzlos ins Schwärmen. Da ich rechtzeitig da bin, hab ich sogar Zeit dafür, mich ausnahmsweise sogar ein bisschen aufzuwärmen und einzulaufen. Fühlt sich gut an. Sollt ich vielleicht öfter machen. Gschwind umziehen, rein in die kurze Wäsche, dann der Fototermin auf der Stiege, bei dem sich mehr oder weniger von selbst wieder die „Reisegemeinschaft crow-pipel-boenald“ zusammenfindet. Der eine will schauen, was geht, der andere muss aufpassen, dass er nicht zu schnell wird und Schimpfer von der Trainerin riskiert, und ich, nun ja, ich bin sozusagen offen für fast alle Ergebnisse.
Runde eins: es rennt so rund und flüssig, dass es fast schon seltsam ist. Überraschung nach km1 – hups, so easy fühlen sich 4:13 an? Bissi runter vom Gas, es folgen einige km rund um 4:20. Andi wird Runde für Runde perfekt verpflegt (danke, Billy!!) und hat so viel in der Iso-Flasche, dass für Peter und mich auch was abfällt. Runde zwei steht im Zeichen der Regelmäßigkeit, wir haben offenbar unsere Betriebstemperatur erreicht und rollen als Minipulk dahin, der Gegenwind auf der zweiten Streckenhälfte wird jetzt zwar etwas stärker, aber das hält wenigstens die Frisur in Form und außerdem, sonst wärs uns wahrscheinlich zu heiß geworden.
Runde drei: mir fällt auf, dass der Schmäh in unserem Grüppchen, der in der ersten Rennhälfte durchaus gerannt ist, nun spürbar abflaut. Dafür laufen wir jetzt auch einen Ruck flotter. Um den Preis, dass wir ein wenig auseinander reißen. Es ist ein ständiges Hin und Her und Vor und Zurück: einmal ist der eine vorn, dann der andere. Das Auffällige aus meiner Wahrnehmung: all das hat einen völlig spielerischen, fast ausgelassenen touch, nix Verbissenes. So circa bei km 18 lässt pipel endgültig das Rennschwein raushängen und gast an. Das will ich mir genauer ansehen. Kurz vor der Wagramer Straße überhole ich ihn, was er sich wiederum so nicht bieten lassen kann. Fotofinish, Pipel um Nasenlänge vorn, geiles Rennen (1:30:26), Mordspaß, Weckerl und lauwarmes Isosaftl zum Anstoßen am Gehsteigrand. Meine Güte, bin ich froh, dass ich mir kein anderes Hobby gesucht hab!
lg
b.