Wir hatten eine Gaudi
Margit und ich entschließen uns, bei unserem ersten Crosslauf
mitzulaufen: In Jedlesee, das ist ein Teil vom 21. Bezirk. Dort gibt
es einen Aupark (den ich nur vom vorbeifahren kannte) der einem der
Wildgänse, einem Offizier namens O'Brian, gewidmet ist. Fünf Runden zu
je 1km sind zu laufen.
Margit und ich sind schon sehr früh bei der Anmdeldung, sie bekommt Nr
47, ich unmittelbar darauf Nr 53, weil die Startnummern
wiederverwendet werden und die niedrigeren Nummern schon große Lücken
aufweisen. Wir laufen uns ein und umrunden den Aupark in der Sonne, es
ist warm und frühlingshaft. Dann finden wir endlich den Eingang zum
Start und laufen die Runde ab. Hier zeigt sich, was ein Aupark kann:
wo früher Altarme der Donau waren, sind Gruben in der Erde, und der
Laufe geht mehrmals hinunter und wieder hinauf. Mit genügend Schwung
kann ich es durchlaufen, aber es kostet doch Kraft. Die Runde war so
schön, dass ich meinen Fotoapparat hole und wir nochmals mit
dokumentarischen Pausen durchlaufen.
Dann wird es langsam Zeit, an den Start zu gehen. Wir fragen nochmal
nach, wie viele Frauen mitlaufen: 9 . Aha, also genug, um mehrere
Altersklassen zu bilden. Wir bleiben also bis zur Siegerehrung. ;-)
Am Start versammeln sich 22 Läufer und eine Hündin, Laura, die
lauthals bellt und schon aufgeregt ist. Die Stimmung ist locker und
lustig, wir witzeln, dass wir beim Überrundetwerden "Haxln stellen"
werden.
Es geht los! Natürlich lauf ich viel zu schnell los, aber nach der
weiten Grube bremse ich mich ein. Margit und ich bilden natürlich die
Schlusslichter. Margit könnte schneller, aber sie will bei mir
bleiben. Wir laufen zügig und flott, versuchen uns aber nicht zu
verausgaben.
Nach 1,2 km werden wir zum ersten Mal von den führenden Herren
üerrundet. Die haben ein Tempo drauf! Mit langen Beinen zischen sie an
uns vorbei
Auch die führenden Damen folgen bald, aber nicht in so einer
geschlossenen Gruppe. Wir feuern jede an und kommentieren ihren Platz.
Jedesmal, wenn wir Start/Ziel passieren, bekommen wir eine "Welle" von
den beiden Herren, die den Ablauf kontrollieren.
Bei fünf Runden verschwimmen jetzt die Details, ich weiß nur, dass wir
von den führenden Männern zweimal und von Laura immerhin einmal
überrundet werden.
Auf unserer letzten Runde begleiten uns die führenden Männer nochmal
zum Auslaufen und machen sich drüber lustig, dass wir uns nicht
anstrengen, dass wir nur quatschen und lachen. Dabei keuche ich wie
wild und meine Beine jammern vor Laktat. Die Gruben durchlaufe ich
längst nicht mehr mit Schwung und muss das letzte Stück bergauf gehen.
Am Ziel warten dann schon alle auf uns. Margit und ich nehmen uns an
der Hand und hüpfen im Wechselschritt über die Ziellinie. Eva, eine
W60 beglückwunscht uns und wir laufen dann noch gemeinsam aus.
Unsere Zeit überrascht uns dann doch: 00:30:52 für fünf km cross. Wenn
das echte 5 km waren, dann waren wir wirklich ganz schön schnell.
Die Siegerehrung ist gleich anschließend, und durch das sehr gut
aufgeteilte Starterinnenfeld bekomme ich immerhin einen dritten Platz
in meiner Altersklasse und Margit sogar einen ersten! Ich bin sehr
stolz auf uns. Und Spaß haben wir auch gehabt.
Ich zitiere noch von der Homepage des Veranstalters: "Aber auch die
beiden Damen am Ende des Feldes hatten ihre Gaudi und waren sehr
überrascht über die erzielte Superzeit !"
Fazit: eine sehr nette, familiäre Veranstaltung mit großen Spaßfaktor
und trotzdem eine sportliche Herausforderung.
