10km Verfolgung
Forumsmeisterschaft 2007 auf der Donauinsel
Ich möchte einfach versuchen, diesen Lauf, der mir subjektiv wirklich gut aufgegangen ist, auch schriftlich festzuhalten..
Die Vorstimmung war, zumindest in meinem Falle etwas angespannt, ich hatte, wenn ich ehrlich sein soll, doch einen gewissen Ehrgeiz, einen guten Lauf hinzulegen, nachdem ich überzeugt war, aufgrund der Verfolgungsregel eine gute und faire Chance zu haben. Mein Hauptziel war eindeutig, nicht überholt zu werden und, wenn möglich eine Zeit um die 42:00 zu laufen, ich hatte ja noch den LCC in den Haxn.
Nach Fredmanns Erläuterungen wurden die Starter/-innen der Reihe nach vom Stapel gelassen, es war schon ein besonderes Schauspiel, jeden einzelnen Teilnehmer (bitte die Damenwelt in dieser Bezeichnung eingeschlossen zu sehen) mehr oder weniger ernst und konzentriert in den Lauf gehen zu sehen.
Trotz meiner Bekleidungswahl (kurz-kurz) war mir eigentlich nicht sonderlich kalt, ich war wahrscheinlich auch zu gespannt, was der Lauf nun bringen würde.
Mein persönlicher Vorteil lag sicherlich ein wenig darin, dass ich die Strecke quasi auswendig kannte (zumindest 9 km davon) war sie doch Bestandteil meiner Heimtrainingsstrecke.
Los geht’s, ca 1 Minute vor mir war grad erst Andi ins Rennen gegangen. Ich versuche, einen guten Schritt zu finden, gelingt mir nur eine Woche nach dem 3:20er LCC-Marathon erstaunlich gut. Ich achte auf die Parkplatzausfahrten, die Frauen mit Kindern und die Blätter am Weg, erkenne Andi auf dem Döblinger Steg und nehme mir vor, ihn in den nächsten Kilometern einzuholen. Ich schaue auf meine Polar: 179 Puls, schon ein wenig hoch, aber, es ist ja kein Marathon, bei einem 10er wird nicht geschont, das kommt nicht in Frage.
Auf dem Donaukanalradweg versuche ich, einfach nur zu rennen, was geht, ich komme aber nicht näher an Andi ran. Auf halber Strecke schaffe ich die ersten einzuholen, es ist eine Freude, auf „meiner Heimstrecke“ so richtig einmal anzugasen.
Die fußgänger wundern sich nur, über die vielen Läufer und kommentieren erstaunt. Bei der Unterführung versuche ich einen halbwegs sicheren Weg zu gehen, überhole StefanM knapp vor der Rampe rauf zum Nordsteg. Andi ist noch weit vor mir, ebenso Stefan70.Ca bei Km 3 kontrolliere ich kurz meine Zeit, 3 km in 11:47, nicht übel, und ich fühle mich eigentlich noch nicht ganz leer.
Ich versuche, mich nicht vom Wind beeindrucken zu lassen, der ist ja doch für alle gleich und ich fühl mich einfach sehr gut, heute.
Bei der Rampe runter von der Brücke auf die Insel dreht Stefan den Turbo auf und schließt zu Andi auf, ich bewundere aus sicherer Entfernung.
Bei ca km 16,5 auf der Insel (3,5 unserer Strecke) schaffe ich es nun endlich zu Stefan aufzuschließen, ich hänge mich weiter an Andi und Mischa, der plötzlich vor uns auftaucht.
Ich bestaune ihn, Mischa beißt heut wirklich, will er’s wissen? Endlich, irgendwo bei km 4 schaffe ich es, Andi einzuholen, ja, heut fühle ich mich recht gut.
Einige hundert Meter vor der Wende kann ich Heidi ausmachen, sie scheint ja doch ziemlich zügig angegangen zu sein, na ja, wen wundert´s.
Ich schaffe es nun Mischa zu überholen, freue mich sehr über den Rückenwind, langsam wird’s angenehmer zu rennen. Wenn ich nicht nur schon ein wenig müd wär, aber, bei einem 10er will und kann ich mich nun wirklich nicht schonen.
Elisabethsub4, Sylvia, Helga, Franz, ich überhole so gut ich kann und überlege..., die Leadergruppe rund um Mihi, Rudi und Roland fehlt noch, weit und breit nichts zu sehen, das wird wohl sehr sehr hart werden, aber was solls.
Kurz schießt mir die Diskussion über den Wolfgangsee ein, aber ich sehe es einfach so: der Wolfgangsee war ein absolut brutaler Lauf, den ich mir nicht zugetraut habe. Wer diesen Lauf überstanden hat, ist ein würdiger Held!
Rauf die Rampe ich überhole Karin, sehe Chribi und Elisabeth, Eggi, der auf dem Nordsteg die tollen Eindrücke festhält, Danke Dir!
Über die Brücke, runter die Unterführung, ich überhole Chribi, Elisabeth und .. habe niemanden mehr vor mir. Ca 600 Meter vor mir sehe ich Mihi. Ich will einfach laufen, laufen so gut ich kann. Den Radweg zum Döblinger Steg, möglichst vorsichtig laufe ich die Stufen auf die Brücke rauf, überhole Manuela dabei, runter und über den Gehsteig Richtung Ziel.
Es ist ein geiler Lauf, der Erste wurde Meister, ich hatte meinen Spaß!
Mit Freude sehe ich im Ziel dass ich meine PB auf 10km von 42:30 auf 40:47 quasi verblasen habe, Laufen ist schön.