Mein Tag – Mein Rennen – Endlich die verflixte SUB 3:30Mein Tag – Mein Rennen – Endlich die verflixte SUB 3:30
Der Grund warum ich mich eigentlich dem Triathlon Sport verschrieben habe war einerseits mein Traum, einen Ironman zu finishen und andererseits mein linker Fuß, der bei intensiven Lauftraining immer wieder anschwillt und stark schmerzt. Nach einer fast perfekten 8 wöchigen Lauf-Vorbereitung für den LCC Herbstmarathon stand 2 Wochen vor dem großen Tag ein 35KM Lauf in MT +10 Sekunden am Programm. Da war es naheliegend gleich die Marathon Strecke zu laufen, was ich auch 5 Mal machte. Ohne jeglicher Probleme und frisch! beendete ich diesen Longjog schneller als vorgegeben und wusste nun, beim Marathon kann mir nichts passieren. Doch wie immer kommt es 1. anders und 2. als man glaubt. Eine Woche vor dem Marathon war mein linker Fuß derart geschwollen und schmerzte, dass ich eine 5 Tägige Laufpause machen musste. Ein starker Schnupfen Anfang der Woche erleichtert mir mein Vorhaben auch nicht gerade. Mein großer Wunsch endlich die SUB 3:30 zu schaffen schien wieder einmal unerreichbar und so beschloss ich einen schönen Wettkampf zu laufen und wenn schmerzfrei durchzulaufen.
Am Sonntag dann habe ich mich relativ früh Richtung Stadionparkplatz auf den Weg gemacht, denn bei so einem Wetter wollte ich unbedingt einen guten Parkplatz haben. Mein Fuß zwickt nicht mehr und mein Schnupfen ist auch weg. Die Zeit bis kurz vor den Start verging wie im Flug und nun hatte ich das Problem noch niemanden gefunden zu haben, der sich meiner Verpflegung annimmt. Jean-Marie wollte noch meinen Camcorder haben, um die Foris zu filmen, doch auch er war nicht auffindbar. So begab ich mich zur Startlinie mit meiner Verpflegung im Auto - naja shit happens - muss ich eben ohne jener auskommen. 2 Minuten vor dem Start sah ich dann doch noch Heidi, die nach dem Camcorder fragte, ich gab Ihr meinen Autoschlüssel und bat sie auch gleich meine Verpflegung auf die Insel mitzunehmen , GSD dachte ich mir, das ist nun geklärt, nun brauche ich nur mehr laufen.
Erwin und Ulrich wollten zusammen in meinem vor der Verletzung geplanten Marathontempo laufen und ich sagte zu, mir eine Runden mit Ihnen anzusehen. Eines war für mich klar, keine Fehler heute und nur auf Puls laufen war die Devise. Nach 3km kam mir das Tempo mit ca. 04:40-04:45 doch etwas zu schnell vor, mein Puls war sowieso wieder jenseits der 170 und somit lies ich die 2 laufen. Das machte mir aber nichts aus und so lief ich mein Rennen. Ich wusste nach 4 Runden würde sich dann Pipel meiner annehmen und mich auf den letzen 2 Runden begleiten. Das war reichlich Motivation um die ersten 4 Runden sehr gleichmäßig zu absolvieren. Die "private" Verpflegungsstelle funktionierte einwandfrei und ich fühlte mich bis auf meinen hohen Puls sehr gut. Eines ging mir aber nicht aus dem Kopf, auch wenn der Puls vielleicht durch den Wettkampf bedingt so hoch ist, aber er ist eindeutig zu hoch für einen ganzen Marathon und meine Befürchtung wuchs, dass ich bei ca. KM 35 einen Einbruch haben könnte.
Doch der Gedanke, das ganze 2 Wochen zuvor total locker und schneller gelaufen zu sein verdrängte immer wieder meine negativen Befürchtungen und schon war ich in der 5. Runde und Pipel gesellte sich zu mir. Zu dem Zeitpunkt war Ulrich schon einige Minuten vor mir und Erwin auch schon 3-4 Minuten. Das war aber egal, Hauptsache ich kann das Tempo durchhalten, denn der Kurs passt endlich diese Hürde zu schaffen. Peter kontrollierte die Zeiten, plauderte mit mir und versuchte mich immer wieder auszubauen. Nun kam die letzte Runde - es wurde nun wirklich "zach". Ein leichter Krampf im linken Wadl machte sich bemerkbar und meine Füße wurden deutlich schwerer. Nun musste ich dem hohen Puls Tribut zollen und eine harte Runde begann. Peter teilte mir immer wieder unsere Zeiten mit und wir konnten nicht mehr auf jedem KM die geplante Zeit laufen, aber Einbruch hatte ich auch keinen. Ich kämpfte wie ein Kampfschwein
und wir überholten Läufer um Läufer. Traubenzucker - den ich am Beginn der 6. Runde genommen habe wirkte nun und ich wusste nur noch ein paar KM. Etwa bei KM3 der letzen Runden konnte ich nun Erwin entdecken, den hol ich mir noch sagte ich mir und bei km4 waren wir auf gleicher Höhe, wir versuchten Erwin noch zu motivieren "er solle sich reinhängen" und mit uns ins Ziel laufen, doch er konnte leider! unser Tempo nicht mehr mithalten.
Ich hatte Schmerzen - ja es tat mir alles weh - doch ein Ironman Marathon beginnt eigentlich erst jetzt - diese Worte motivierten mich dann noch einmal so stark dass ich nun flog. "Keine Schmerzen" und an die letzen 2 km kann ich mich fast gar nicht mehr erinnern - "Körpereigene Schutzfunktion" ?
- ich sehe noch das Laufhäschen - das hole ich mir auch noch sagte ich mir - also Tempo anziehen, es ist ja nicht mehr weit
geschafft, ein letztes Mal bei unseren echt tollen Fanclub vorbei und Zielsprint - hmm, ich werde doch nicht diesen Sprint zu früh angesetzt haben? - denn beim Abbiegen auf die Zielgerade hatte ich dezente 196 Puls auf der Uhr stehen und einen Tunnelblick - ich sagte zu Peter, du ich kann nimma
ich muss doch langsamer Laufen, aber eines war klar - es wird trotz allem mein Tag, den leicht verschwommen konnte ich die Uhr im Ziel erkennen - 3:25:11 ..3:25:12 .. egal was passiert, ich werde es schaffen. Zu Peter sagte ich noch er solle sich doch besser jetzt wegfallen lassen, damit es keine Probleme gibt bezüglich "Begleitservice verboten" - man weiß ja nie
und so überquerte ich voller Stolz die Ziellinie mit 3:25:50. Nun habe ich mir nach dem Ironman noch einen weiteren Wunsch erfüllt - endlich die SUB 3:30 - und das mit einem avg. Puls 180 – hmmm…(Fragen über Fragen
)
Ein toller Tag mit einem etwas anderem Wetter
tolle Fan Foris an der Strecke und das Vergnügen auf der gesamten Laufstrecke nur bekannte Gesichter zu sehen machen den LCC Herbstmarathon zu einen meiner Favoriten. Genau vor 2 Jahren absolvierte ich hier meinen ersten Marathon in 3:32:x und nun nach einigen Verpatzen Anläufen endlich 3:25:x (Bani, du hast mir gesagt, ich soll es langsamer angehen, nicht immer auf die 3:15 oder noch schneller, und das habe ich nun getan - Step by Step heißt nun meine Devise - Danke!)