gemischte Gefühle, meine erste Halbdistanz
In einem Anfall von Übermut hab ich mich im Juni zur Halbdistanz in Saalfelden angemeldet, war im Juni auch noch weit, weit weg. Aber die Zeit vergeht…..
Freitag, Startnummerabholen, ich stehe neben der Edith Niederfriniger (Siegerin IMA 07) und reiße keinen Rückstand auf – es muss ein gutes Rennen werden…..
Samstag 1.9. 10.30 Uhr, Saalfelden: es schifft und hat 13°C und mir ist kalt.
Was soll ich machen? Im Regen mich 6 Stunden quälen, lauernde Sturzgefahr beim Radfahren (bin noch nie im Regen mit dem RR gefahren), mich verletzten, verkühlen, schmarrn.
Ich denke positiv “das Wetter wird besser bis zum Start“, „die Sonne kommt eh gleich durch“ etc, checke mein Rad ein, gebe meine Wechselsackerl ab.
Noch 2h bis zum Start, ich geh einen Cafe trinken, es schifft noch stärker. Ich fange wieder zum grübeln an (ich bin 40, muss mir nichts mehr beweisen, es soll Spaß machen etc.), es schifft weiter.
Ich gebe mir einen Ruck, beschließe einen „Urlaubstag“ zu nehmen und hole mein Rad aus der Wechselzone, geh’ in Richtung Auto. Was soll’s. Die Nenngebühr - egal, Gesundheit und Freude am Tria gehen vor. Aber nur rund 50m. Wenn ich jetzt nach Hause fahr ärgere ich mich das nächste halbe Jahr darüber. Ich drehe um, checke abermals ein, die halten mich für bescheuert – zu recht.
Noch eine Stunde bis zum Start, im Neo eine Stunde im Regen auf den Start warten – ich muss bescheuert sein, alle anderen auch, die tun alle so, als wäre das, das normalste auf der Welt. Ich mach mit.
Ich bin noch nie 2 km geschwommen, meine Prämiere, ich schwimme viel Brust (wenn es eng wird) und flott Kraul, wenn ich Platz habe. Nach 250m will ich aufhören (es schüttet immer noch), egal, ich schwimme die Distanz als Training, aufhören kann ich nachher immer noch.
Aus dem Wasser ein Blick auf die Uhr 39min, ok, geplant waren 40min, vielleicht sollt ich doch eine Runde mit dem Fahrrad fahren, zumal es gerade aufgehört hat zu regnen.
In der Wechselzone geht alles wie geschmiert, bis ich meinen Helm aufsetze, der mir nicht mehr passt. Spannend, hab ich meine googles noch am Kopf, nein, falsches Sackerl erwischt, Mist, wieder alles einpacken, zurück zum Sackerlständer, fremdes Sackerl wieder hinhängen, das Richtige suchen, das ganze von vorne. 6 Minuten – noch Fragen?
Erste Radrunde von 3, je 27km, mein Plan lautet, 1h je Runde (wegen der rd. 300hm je Runde, ich kenn die Strecke noch nicht), die erste geht gut 48min, hej, kein Regen, teilweise trocknet die Straße auf, super.
2te Radrunde es kübelt, ordentlich, ich bin durch und durch nass, die Füße sind eiskalt, aber die Zeiten sind gut, ok, weiterfahren (50min). 3te Runde (54min) geht auch problemlos. 2:33 statt der geplanten 3h, das motiviert.
Der 2te Wechsel geht problemlos, auf Anhieb das richtige Sackerl erwischt, die Laufstrecke (2 x 10,5 km) hats aber in sich, je Strecke eine ordentliche Steigung, in Summe rd. 300hm, aber ohne Regen. Nach rd. 3km spüre ich schön langsam meine Füße wieder, trockene Laufschuhe mit klitschnassen Radsocken, eine tolle Kombination.
Nach 10,5km fang ich zu Rechnen an, das Ergebnis gefällt mir. Für die letzten 10,5km unter 55minuten und ich bleibe unter 5h 10 Minuten, ist doch ein Ziel oder ? 5:09 zeigt die Uhr im Ziel und meine Augen Freudentränen.....