Erzberglauf – (M)ein Experiment!
Vorbereitung: 14 Tage auf den Kanarischen Inseln (Gomera und El Hierro) – einige Wanderungen, 1500 km mit dem Mietauto und erfolgreiche Nahrungsaufnahme bestehend fast ausschließlich aus dem, was der Atlantik hergibt – sprich: Fisch. Jedenfalls 0 Laufkilometer und +4 kg Körpergewicht...
Am Donnerstag wieder daheim eingetroffen, wenigstens einen lockeren Lauf gemacht und mutig wie ich bin, in Eisenerz nachgemeldet.
Sehr ansprechender Inhalt des Startsackerls, Wetter „natürlich“ traumhaft, im Speziellen für die Zuseher, aber inzwischen ist man ja die Hitze gewöhnt.
Mit einer „Sprengung“ geht es los; halte mich recht brav zurück und es läuft den „Vorbereitungen“ entsprechend gut. Zwischen den zunächst sehr lockeren Stiegen immer ein paar horizontale Meter zum Regenerieren. Zwei gut ausgestattete Labestationen, eine fast 2 km lange, sogar streckenweise ganz leicht fallende Passage ermuntert wirklich zum Tempobolzen und dann geht’s ans Eingemachte. Auf den letzten drei Kilometern wird deutlich mehr Höhe gemacht und bei km 11 überholt mich erstmals ein Läufer im Gehschritt. Daher auch von „noch Laufen“ auf „Schritt“ umgestellt, kaum langsamer geworden und den Puls wieder einigermaßen in Griff gebracht. Gute Stimmung auf dem Plateau vor den letzten steilen 200 Metern zum Gipfel und als mich der erste Nordic Walker überholt meldet „Großhirn an Beine: laufen!“. Wird gemacht, aber den Walker schaffte ich trotzdem nicht mehr...
Mit 1:32 kann ich leben, genieße die Aussicht am Gipfel, trinke das bereitgestellte Iso-Getränk, unterhalte mich und mache mich gemütlich auf den Retourweg hinunter zum erwähnten Plateau wo ich meinen Kleidersack und das ebenfalls sehr reichlich bestückte Verpflegungssackerl in Empfang nehme. So gesehen hat sich das Experiment ausgezahlt, es hätte auch schlimmer kommen können.
Bis hier her eine perfekte Veranstaltung – aber jetzt:
Ein Bus für den Rücktransport trifft ein, ein Mitkommen wäre nur durch Drängerei meinerseits möglich gewesen, also warten auf den nächsten. Bus Nr. 2 trifft ein, bleibt aber auf der anderen Seite des Umkehrplatzes stehen und jene Teilnehmer, die gerade herunter kommen, können sich recht locker hineindrängen. Wir machen Standortwechsel, dass es wenigstens mit Bus Nr. 3 klappt. Und dieser öffnet seine Türen „natürlich“ auch wieder an der Stelle, wo Bus 1 gestanden hat. Durch die inzwischen deutlich angewachsene Teilnehmerzahl keine Chance, den Bus zu „stürmen“. Als nach inzwischen knapp einer Stunde ca. 3 Busladungen Leute auf das Mitfahren warten und die Ankunft des 4. Busses aufgrund der Drängereien und des ungewissen Haltepunktes schon gefährlich wurde, resigniere ich und entscheide mich wie einige andere auch, die Strecke hinunterzulaufen.
Auf den ersten beiden km haben wir uns zunächst den Unmut von der Seele „geknurrt“, aber dann den Rest der Strecke angeregt geplaudert.
Da ich mein Auto deutlich oberhalb des offiziellen Zielgeländes parken musste, bin ich gar nicht mehr dorthin gegangen und habe sofort meine kurze Heimfahrt angetreten.
Keine Kritik ohne Vorschläge:
1) schneller laufen (oder viel langsamer...)
2) nicht so lange am Gipfel verweilen
3) eine allfällige weitere Teilnahme überdenken
4) An die Organisation:
Es würde vermutlich schon genügen, eine Markierung „Haltestelle“ zu setzen, an die sich auch die Busse zu halten haben.
Noch besser wäre ein auf gut steirisch: einfaches „Gepferch“ ähnlich bei einem Schilift anzulegen, wo die Teilnehmer in einer Schlange auf die Busse warten.
Es hat sicher niemand ein Problem, wenn er ein paar Busse abwarten müsste – die 6 vorhandenen Pendelbusse hätten locker gereicht – um in einer absehbaren Zeit mitzukommen. So wurde das aber zu einem nicht ganz ungefährlichen Glückspiel.
Keep on running!
Gerhard aus Knittelfeld