Mein erster just for fun Marathon!Nun war es wieder mal soweit....ein Marathon steht auf dem Programm.
Dieses mal soll aber alles ein wenig anders werden. Möchte einmal einen Marathon von Anfang an genießen ohne irgend einen Zeitdruck ausgesetzt zu sein.
Die vermeintlich schnelle Streckenführung (700m Gefälle, 250m Steigung) entpuppte sich jedoch als "zacher Hund", knapp sieben Kilometer des angeblichen "Bergabmarathons" führen - teilweise sogar recht knackig - bergauf.
Für Best- oder Topzeiten ist die besondere Topographie der Strecke - entgegen anderslautender Vermutungen - jedoch nicht geeignet.
Pünktlich um 09:30 Uhr geht es los. Die ersten Kilometer der Strecke geht's stetig bergab, hinaus durch das enge und naturbelassene Pitztal.
Herrliche Berg Idylle sind unsere Begleiter. Die Kühe grasen wenige Meter neben der Straße, die Pitz fließt stetig und ruhig durch das Tal und die 3000er ragen steil dem blauen Himmel empor.
Doch je weiter man das Tal hinausläuft, umso reger wird der Autoverkehr.
Leider ist die Straße für die Läufer nicht gesperrt und man muß höllisch aufpassen nicht von den PKW´s und Motorradfahrern von hinten aufgespießt zu werden.
Bei KM 8 kamen wir zu einer Baustelle, wo es vom Gegenverkehr so staubte das es einem beinahe unmöglich war ohne Hustenanfall vorbeizukommen.
Bei KM 23 die erste, ca. ein KM lange, recht knackige Steigung.
Oben angekommen spielt ein Volksmusikant und versucht etwas Stimmung zu verbreiten. Ganz locker ohne außer Atem zu sein, verlange ich bei der Labe nach Wasser. Bin selbst überrascht wie gut es mir bei diesem doch recht knackigen Anstieg geht. Auch der Puls blieb im „Rahmen“. Ja ihr habt richtig gelesen, bin seit Jahren wieder mal ein Rennen mit Pulsmessung gelaufen.
Von KM 26 bis 29 geht's ebenfalls sehr knackig bergauf. Auch die Bergabstücke dazwischen laden nur vermeintlich zum Tempomachen ein, denn zu sehr belastet das Bremsen des Laufschritts Muskeln und Gelenke.
Endlich komme ich nach Imst nicht wissend was auf mich noch zukommt. War bis Imst null Stimmung und Zuseher, so soll das in Imst noch schlimmer werden.
Extrem charakterfördernd sind die letzten sechs Kilometer, die am Talgrund des Inntals durch eintönige und nüchterne Industrie- und Handelsgebiete führen. Die letzten 3km schließlich ging's - sozusagen als Finishergeschenk an den Marathonläufer, unentwegt resch bergauf, ehe 100 Meter vor dem Ziel es endlich flach wurde und ich glücklich und Zufrieden durchs Ziel laufen durfte.
Als Gesamt 20igster mit einer Zeit von 03:05:22 lief ich den Großteil der Strecke alleine. Teilweise musste ich 10 Minuten laufen um endlich wieder mal einen „Konkurrenten“ anzutreffen. Bei diesem einsamen Rennen die Laufmoral hochzuhalten und das WK Tempo zu halten, ist sehr viel schwerer als ich mir gedacht habe.
Ach ja Puls/Schnitt hatte ich 167. Denke das ich mich im richtigen Wohlfühltempo bewegt habe. Hatte auch in den Berglaufetappen nie das Gefühl an meine Grenzen zu gehen. War echt ein guter Lauf, wenn man weiß, man kann jederzeit zulegen.
Jetzt werde ich mich aber bis Mitte/Ende August nur mehr Regenerativ bewegen bevor ich mir Gedanken über den Herbst und seine WK mache.
Fazit: Nette Veranstaltung, für Best- oder Topzeiten ist die besondere Topographie der Strecke, jedoch nicht geeignet. Leider wurde die Straße nicht gesperrt, was dem Lauf einiges an Attraktivität nahm. Auch die letzten 6 KM in menschenleeren Industriegebiet mit knackigen Anstiegen zu verlegen kann wohl nur einem Sadisten übelster Sorte einfallen.
Danke fürs Lesen.
Lg
peter