mein erstes mal ....Ich hab am Samstag den 5.5.07 meinen ersten Marathon äh, wie schreibt man jetzt, begangen, stimmt nicht, belaufen klingt komisch, bestritten passt gar nicht, beendet!
Im Winterübermut habe ich mir den Welschlauf ausgesucht, wegen der Lage, der Landschaft, der Nähe zum guten Tropfen, weil ich nicht im Keis laufen nicht mag, Gründe über Gründe.
Das Starnummernabholen war wie erwartet gesellig, mit Pasta und Sterz, Bier und Welschriesling, sauvignon blanc und Weißburgunder, nur die anhaltenden Niederschläge in und um Leutschach drücken ein wenig auf die Stimmung.
Am Tag X ist das Wetter wie ausgewechselt, blauer Himmel und ein paar Wolken, trockene Straßen und ansteigende Panik!
Die Strecke führte heuer von Ehrenhausen nach Wies (im nächsten Jahr in umgekehrter Richtung), 320 Läufer sind am Marathonstart.
Von Ehrenhausen gehts einmal rund 7km bergauf, aber nicht steil, die Labestationen sind zahlreich, vorbei an den bekanntesten Weinbaubetrieben, an der Grenze zu Slowenien gehts auf und ab.
Bis km 15 läufts sehr gut (ständig zw. 5:30 und 5:50min/km), hab meine Lauf- und Geschwindigkeitsgruppe gefunden, es macht wirklich Freude. Durch die häufigen und zum Teil auch steilen Bergabstücke merke ich schön langsam, wie die Oberschenkel zum Brennen beginnen. Ich lass die Gruppe ziehen und laufe mein Tempo (bergauf hole ich Gruppe noch ab und zu ein, bergab sind die wesentlich flotter als ich), ein wenig einsam ists jetzt halt, aber der ipod ist ja mit.
Nach 21,1km und 2 Stunden komme ich genau zum Start dem Halbmarathons und laufe auf einmal mit rd. 700 bis 800 Menschen im Pulk, wieder wer zum plaudern, das motiviert. Bei km 30 (Durchgangszeit unter 3h) führt die Strecke durchs ebene Saggautal, mir gehts blendend, beginne zu rechnen, welche Zeit sich ausgehen könnte - Fehler!
Die Strecke macht eine Richtungsänderung und unverhofft steht man vor einem Berg, sieht die Menschanschlange steil bergauf gehen - richtig gelesen, alle gehen, egal ob Marathon oder Halbmarathonläufer. Ich gehe auch. Bis zur Labestation (sind beim Welschlauf genau 21 and er Zahl, gut veteilt, nach steilen Anstiegen, mit Vorankündigungen - Lob an die Veranstalter). Weiter gehts im Laufmodus, das gleiche bei km 37: steil bergab, steil bergauf, alle gehen, ich auch. Ich rechne nicht mehr.
Die letzten 5km werden immer länger (Relativitätstheorie?, war Einstein Läufer?), bei km 40 waren die 4h vorbei (gut das meine geheime Wunschzeit geheim ist, die offizielle Wunschzeit von 4:30 war nicht mehr in Gefahr), die schleichenden Krampfambitionen meiner Wadenmuskeln konnte ich, wie auch immer, im Keim ersticken. Im Ziel mit 4:15 für 42,2km in der Länge und 1,44km in der Höhe scheinen mir für erste mal sehr OK. Riesenfreude und Riesenmuskelkater machen sich im Ziel breit. Mit Freibier, Schilcher, viel Essen, einer stilvollen Erinnerungsmedailie und enormen Wetterglück im Ziel - eine der besten und schönsten je besuchten Laufbewerbe, als Erstlingstatort für MT aufgrund der Steigungen doch nicht zu empfehlen, für Wiederholungstäter unbedingt!
Michael