Bis am BergDer Bisamberglauf, heuer zum 11. Mal vom Club Osttirol durchgeführt, ist eine nette, familiäre Veranstaltung ( Event passt eindeutig nicht ) und seit 2004 die Auftaktveranstaltung im
Österreichischen Berglaufcup.
Als Vorbewerb gibt es die Osttirolmeile und danach den Bisamberglauf - 10,4 km mit 170 gemütlichen Höhenmetern. Start, Ziel und logistisches Zentrum das Gasthaus Stotzek am Fuß des Berges, das weder per Auto noch öffentlich besonders gut zu erreichen ist ...
Für mich war das Besondere diesmal der erste Auftritt in einer neuen Altersklasse und eine Vervielfachung der Hardwarechance. Die M40, die am Bisamberg immer die weitaus meisten Teilnehmer stellt, ist für mich Geschichte ( 2004 als 18. in der Gesamtwertung hat es nicht einmal zu einem einstelligen Klassenplatz gereicht
).
Drumherum und Parkplatzsituation deuteten auf weniger Teilnehmer als in den letzten Jahren - tatsächlich waren es dann 61 gegenüber 77 im Vorjahr. Eigentlich schade.
Ein Fixstarter, mit dem ich vorher geplaudert habe, ist der Ultraläufer Erwin Fürst, der leider vor zwei Jahren wegen gröberer Herzbeschwerden aus dem VCM-Alltimer Club ausscheiden mußte. Er arbeitet schon wieder an seinem Lauflebenswerk ( 100 100er ), und plant den VCM Sub4 - nicht ohne für einen 39er Jahrgang !
Es war fast ideales Laufwetter und vor dem Start gab es noch eine kuriose Szene. Ich hatte das berühmte gelbe VCM-Stirnband von 2003 auf, das in der Historie des Vorgängerforums eine gewisse Rolle spielt und da hat sich tatsächlich einer an mich herangemacht und wollte wissen, wo man das bekommen könne etc - der hätte locker einen 10er dafür springen lassen
Das führte noch zu ein paar recht witzigen Kommentare von anderen und ich habe Verhandlungsbereitschaft für nachher signalisiert - indes der gute Mann hat sich nicht mehr blicken lassen :rolleyes:
Der Start verzögerte sich etwas - die jüngsten Absolventinnen der Meile mußten noch abgewartet werden. Dann ging es los - zuerst 30 steile Meter die Zufahrt hinunter zur Straße, dann 1-2 km flach mit einer Spitzkehre, ehe es langsam mäßig steil bergauf geht. Organisatorisch paßt alles, viele Bodenmarkierungen, bei jeder Abzweigung gibt es Posten und auch die Polizei ist an kritischen Stellen präsent. Der Untergrund ist jetzt hauptsächlich Kopfsteinpflaster unterbrochen von kurzen Wiesen- oder Asphaltstücken und etwa bei km 4 beginnt dann ein Waldweg. Wie Ãülich ist das Bergauflaufen ein stetiges Überholen, es ist zwar überraschend warm geworden, aber ich fühle mich gut und nehme mir der Reihe nach den jeweils vor mir liegenden vor. Nur ist halt dann doch recht bald der höchste Punkt erreicht und es geht so 2-3 km fast nur bergab und das liegt mir halt nicht so. Ein Jüngling donnert vorbei und auch mein letztes Bergaufopfer. Letzteren kann ich zwar noch einmal kurz überholen, aber dann zieht er wieder vorbei und setzt sich mühelos ab. Erfreulicherweise kommt sonst von hinten nichts mehr und ich bin noch immer gut drauf. Die letzten 300m geht es wieder leicht bergauf und ich beschließe mir noch einen zu holen - er ist ca. 40m vor mir und wirkt etwas angeschlagen. Knapp vor der Zielgerade ( in diesem Fall die steile Zufahrt hinauf ) bin ich vorbei und auch schon im Ziel - 46:42, 18 Sekunden schneller als die beiden letzten Jahre
:D
Nach einer kurzen Labung schaue ich mir von der Terasse aus an, wie immer mehr eintrudeln und unterhalte mich länger mit Wilfried Ebner, der schon länger da ist . Ein "unguter Typ" ( nur in dem Sinne, daß er beim selben Geburtsjahr immer deutlich schneller ist als ich
) . Er war auch bei der letztjährigen LT-Schlammschlacht dabei, hat´s ein bißchen mit der Achillesferse und kann sich nicht mehr zum Training für einen Sub3-Marathon überwinden ....
Bei der Siegerehrung sitze ich dann neben Anna Zauner, auch jedes Jahr beim LT dabei und auch schon bei Treppenläufen gesichtet. Mittlerweile zirkulieren die ersten Ergebnislisten und erfreut stelle ich fest, daß ich 15. gesamt und in der Klasse 2. geworden bin
:D Ein sehr stark abgesicherter Platz - 6 Minuten hinter Wilfried und klar über 3 Minuten vor dem nächsten - Ich hätte mich noch so sehr anstrengen oder stark nachlassen können, es wäre der 2. geworden.
Statt eines Pokals gibt es Weine als Preis und so komme ich zu einem echten Strebersdorfer Weissburgunder
Letzter Programmpunkt dann die Verlosung, wo ich bisher noch jedesmal das Startgeld sozusagen eingespielt habe ...
Letztes Jahr zum Beispiel der 2. Preis, das Wochenende in Osttirol, das mich weil frei wählbar zum Großglocknerlauf gebracht hat. Das gewinnt heuer der langsamste, der erste Preis - ein Luxuswochende in Lienz - geht an Anna und ich bin mit Hervis-Gutscheinen auch nicht unzufrieden.
Wer einen netten sportlichen Samstagnachmittag verbringen möchte, sollte sich den Bisamberglauf für nachstes Jahr schon vormerken und eventuell den Trainingsplan darauf abstimmen ( lassen )
:D:D