Sturm statt Gel: Der Buschenschank-Halbmarathon
Den Buschenschank-Halbmarathon habe ich eigentlich schon lange mal laufen wollen, weil mich die Idee gereizt hat und die Möglichkeit, gleich nach dem Lauf in die Therme und in die Sauna zu gehen auch sehr vielversprechend war. Gestern war es also soweit und eigentlich hat mich interessiert, wie ob ich nach fast vier Monaten sehr, sehr eingeschränktem Training überhaupt einen HM drauf hab. Und ein paar Höhenmeter Zugabe sind ja auch ganz nett .
Das ganze ist eine durch und durch gelungene Veranstaltung. Wir waren kurz vor 12 Uhr in Loipersdorf und haben in Ruhe unsere Startnummern abgeholt. Andrea hat sich kurzfristig entschlossen doch den HM statt dem 7,2km-Hobbylauf zu laufen und die Ummeldung war absolut problemlos - nicht mal eine Gebühr mussten wir bezahlen nur die Differenz auf das höhere Nenngeld. Im Startsackerl war ein Abendeintritt in die Therme Loipersdorf und ein durchaus ansehnliches T-Shirt. Mit dem Bus ging es dann hinauf zur Therme zum Startbereich, wo wir noch die Kinderbewerbe gebührend bejubelten und den Start der Nordic Walker erleben durften.
Der Lauf selber ist eine Wucht. Alle paar Kilometer haben die Buschenschanken Verpflegsstationen aufgebaut, wo neben Wasser, Iso und Bananen auch Sturm, Wein und Aufstrichbrote gereicht wurden. Fast überall waren Ziehharmonikaspieler zu Gange und die Stimmung war einfach großartig. NAch 10km hab ich mir auch ein kleines Glaserl Sturm gegönnt und hab festgestellt, dass die Wirkung ähnlich wie bei einem Gel-Beutel ist, nur schmeckt es besser!! Landschaftlich ist der Lauf sowieso ein Traum, es geht dauernd rauf und runter und immer wieder tut sich eine herrliche Aussicht auf. Großteils läuft man auf der Straße, aber es gibt auch ein paar Passagen durch den Wald und zwischen den Kürbisfeldern hindurch. In Summe sind es 214m hinauf und 316m hinunter, also durchaus anspruchsvoll für einen Flachlandläufer wie mich. Umso mehr musste ich mich über meine Zeit wundern: In Flachen Passagen blieb ich relativ leicht unter 5min/km, nur am Schluss wurde es etwas zäh, da war das Feld auch sehr weit auseinandergezogen und überhaupt keine Zuschauer. Schlussendlich bin ich mit 1:53:44 ins Ziel gekommen, nur 5min über meiner Bestzeit vom Prater und das ohne großartiges Training. Offenbar haben die 1000km auf dem Fahrrad seit dem VCM doch auch eine Wirkung auf die Grundlagenausdauer ;-)
Andrea hat nur 2 Wochen nach ihrem ersten Marathon einen Genusslauf in 2:26:27 hingelegt (meine Frau ist doch ein Konditionswunder!!) und damit, glaub ich, das Thema Marathon vorerst einmal verarbeitet.
Und nächstes Jahr wollen wir einen richtigen Genusslauf daraus machen und uns (v.a. ich!!) weniger auf die Zeit und mehr auf die Verpflegsstationen kümmern. Wie viele Achteln Sturm kann man eigentlich auf 21,1km trinken? Ich kann den Lauf nur wärmstens empfehlen!