Autor Thema: 2006-06-24 Alpinmarathon Veitsch - Mischa  (Gelesen 1780 mal)

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2006-06-24 Alpinmarathon Veitsch - Mischa
« am: 24.06.2006, 00:00:00 »
Datum: 2006-06-24
Event: Alpinmarathon Veitsch
Distanz: 56.000 km

Ersteller: Mischa

Offline Mischa

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2006-06-24 Alpinmarathon Veitsch - Mischa
« Antwort #1 am: 24.06.2006, 00:00:00 »
20. Alpinmarathon Veitsch

Letzter Samstag im Juni - das heißt der Veitscher Grenzstaffellauf bzw. Alpinmarathon steht am Progranmm: Gleich eine erfreuliche Nachricht vorneweg - meine Lieblingsveranstaltung wird es auch in den nächsten Jahren geben. Die Gerüchte, daß wie beim 3Gipfellauf der 20. der letzte sein soll, haben für enorme Teilnehmerzahlen gesorgt - 111 Finisher im Einzel und 66 Staffeln ( bei 14 Staffeln ist der/die StartläuferIn durchgelaufen ). Die traditionelle "Zeltstadt" der Ungarn war auch besonders groß und in Verbindung mit Zusagen von Sponsoren und freiwilligen Helfern hat der OK-Chef Werner Pointner den Weiterbestand zugesagt !

Aus Nurmisicht nur geringe Beteiligung - Thomas außer Gefecht; die demnächst in
Wiener Neustadt stattfindende Senioren-WM im OL hat einige abgehalten; blieben die Fishe, die Numi-Tina und ich. Dafür erstmals richtig eine Forumsstaffel und ein Premieren-Ultra aus dem fernen Tirol !

Start wie üblich um 9 mit Böllerschuß - der ist nicht zu überhören und
neutralisiert geht es den ersten km durch den Ort, bevor sich das Feld auf den ersten Steigungskilometern recht bald auseinanderzieht. Bis zur ersten Labe am Hochreiter sehe ich noch den Bani vor mir, der gemeinsam mit Tina unterwegs ist. Heiß ist es auch. Beim ersten Wechsel bin ich knapp unter 1:50 - das paßt. Witzig, daß ein ungarischer Läufer mir ein richtiges Duell geliefert hat. Mehrmals hat er mich triumpfierend überholt um dann wieder zurückzufallen. Nach seiner Startnummer war er auch ein M45 Einzelstarter und es war klar, daß das auf Dauer nicht gut gehen konnte. Ein Versuch ihn anzusprechen scheiterte, er war weder des Deutschen noch der englischen Sprache mächtig und brachte nur "Magyar" hervor. Das starke Gefälle zum 1. Wechsel sprintete er mir noch davon - laut Ergebnisliste hat er dann später für diese Eskapaden auch schwer gebüßt :o(

Ein erstes kleines Problem taucht beim Rotsohl auf - eindeutig kündigt sich ein Hungerast an; die Lösung besteht darin, daß ich bei der nächsten Labe nebst
einigen Bechern fast alle ausgelegten Bananenstücke und Kekse verputze ( mit Genehmigung der Betreuer - es sei genug für alle vorhanden :o) ). Bald darauf wieder das herrliche Bild der sich den Teufelssteig hinaufwindenden Läuferschlange und hinauf geht´s. Das Wegerl ist wirklich teuflisch. Vor 2 Jahren hat mich ein Krampf 10 Meter unterhalb der Spitze erwischt - diesmal war´s genau der letzte Schritt oben mit dem rechten Fuß. Mist und kurze Zwangspause - ich bin scheinbar für´s Gehen bei einem Berglauf untalentiert - die meisten sind
schneller und dann das. Nach aufmunternden Kommentaren der Zuschauer geht es dann weiter, die nächste Labe beim Graf Meran Haus ist ja nicht weit. Naturgemäß bin ich jetzt sehr vorsichtig, bei manchem Schritt spür ich ein leichtes Ziehen. Oben am Plateau herrschen angenehme Temperaturen, es ist bewölkt - der Weg führt zweimal kurz über Altschnee und vom langen Winter sind noch einige mächtige Schneehaufen da. Mittlerweile laufe ich wieder und es geht ganz
gut bis zu einer Stelle wo es besonders steinig ist. Ein blödes Auftreten rechts - Krampf - Stehenbleiben - aus Symmetriegründen gleich auch Krampf links - Hinsetzen. Ein paar Minuten zieht´s einmal da, dann dort, einige Läufer und Wanderer kommen vorbei und bieten Hilfe an. Dann geht´s doch wieder langsam weiter, nur bin ich im ersten Ärger vom Weg abgekommen. Kein echtes Problem, denn die Richtung ist klar und weit voraus sehe ich ein paar Läufer. Nach ein
biÃßhen quer durch Latschenwald habe ich dann auch wieder die gelben Punkte :o)

Am Ende des Plateaus steht dann überraschend Roland an der Strecke - nach einer tollen Zeit für die erste Strecke haben sich Magenprobleme eingestellt und er will auf Doris warten. Zunächst begleitet er mich zum 2. Wechsel und dann ist auch schon Doris da ! Zuerst gemeinsam traben wir weiter, dann ist er plötzlich weg - er hat den Lauf letztlich zum Samstagsspaziergang umgewidmet. Doris
ist noch super drauf und setzt sich nach vorne ab. Dann plaudere ich mit einem deutschen Ultra, der erst kürzlich am Isarlauf teilgenommen hat ( 300km in 5 Tagen oder so .. ). Nach der Hocheckalm sehe ich dann etwas voraus wieder Doris vor mir und muß leider die Ferndiagnose Seitenstechen stellen. Stimmt, Cola und Bergablaufen vertragen sich nicht - diese Erfahrung habe ich leider auch schon gemacht :o( . Mittlerweile ist es wieder unangenehm heiß geworden und die
Steigungen sind hart ... überraschenderweise bin ich jetzt eher wieder aktiv unterwegs - ich überhole mehr als umgekehrt. Und dann endlich die Querung zum Mirlbauer, die letzte Labe, noch ein Iso und die 5 km Schotter ins Tal liegen vor mir. Wunderschön die Lupinen am Wegrand, sie scheinen mich zu beflügeln und es geht hurtig bergab. Dann mache ich noch die erfreuliche Entdeckung, daß mein Sorgenkind in den letzten Monaten - die Achillessehne - sich überhaupt nicht
bemerkbar gemacht hat :o)))) Ein kurzes Waldstück noch und bei der 1100m-Marke beginnt die Asphalthölle. Dieses allerletzte Stück ist mit 55km in den Beinen schon sehr brutal aber das Ziel vor Augen trabe ich durch und mit 6:19 ist es dann geschafft. Als 107 ( inklusive Staffeln ) und 6. der M45 nur ein paar Minuten langsamer als letztes Jahr !

Nach einem Safterl und ein ein paar Mehlspeisen erfahre ich dann von den tollen Leistungen der anderen - unsere Mixed-Staffel am Stockerl, Bani bei seiner Ultrapremiere auch fast und bei den Nurmis war Tina gigantisch schnell ! Nach mir im Ziel die Staffel von Nina010, sie hat mir auf der dritten Etappe über 10 Minuten abgenommen ! Etwas später trudelt auch Doris ein und Roland beendet seinen Wandertag, als ich gerade erfrischt aus dem Hallenbad komme.

Gratulation allen Finishern - jetzt ist das VCM-Forum auch in der Veitsch ein Begriff geworden und ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wo es dann gilt zum 10.Mal diese wunderschöne Strecke zu bewältigen !

lg, Mischa
Words of Wisdom:
Stiegen Steigen statt Aufzug Fahren

( @ MR-2002 )

 

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