Tschitschis Bericht vom 19, Veitscher Grenzstaffellauf
Bericht vom Veitsch Grenzstaffellauf
War zusammen mit 2 Mädels als gemischte Staffel dabei.
Strecke: Insgesamt 56km uund 2000Hm (Mischa und Thomas genossen die volle Länge) oder 3 geteilt in Pakete (1. 18,5km und ca 900 HM, 2. 16km und ca 900HM und die Schlussetappe 25,5km und ca 200HM),das war unsere Partie: Doris, Nicole und ich.
Der Lauf hat 2 große Qualitäten:
Die Schönheit der Strecke, aber fast noch darüberzustellen, die tolle, besseres Wort ist schöne, Stimmung, die aus dem Engagement der Veitscher entsteht.
An den Wechselstellen stehen die Frauen von Veitsch und bieten dir ihre selbstgemachten Kuchen an. An meiner Wechselstelle 8 verschiedene Arten. Das absolute Gegenteil des VCM Einlaufs.
Freundlichkeit tut einfach gut.
Chronologisch:
Anreise 1,5h (ein Lob dem Semmeringtunnel) von Wien,
wir finden Dorf Veitsch und ein ungarisches Zeltdorf vor.
Vom Gefühl her sind 1/4tel der Starter Ungarn.
Sehr entspannte Atmosphäre, ich treffe kurz Mischa und Thomas,
Startnummernausgabe.
Die Diskussion über das komplexe Thema für die Übergabestelle 1: wie bekomme ich warmes Übergewand (nach meinem Lauf) und wohin kommt Doris Übergewand (nach ihrem Lauf) endet mit meinem langgehegten Traum: endlich gebrauchte Damenwäsche tragen.
Das Rennen beginnt hinter einem pacecar durch Veitsch (650m).
Erste Steigung ist zwar nur 4,5 km lang aber 500 HM ohne irgendein Flachstück. Ich starte scheints viel zu schnell, bekomme in der Mitte Schwierigkeiten mit der Atmung, schalte zurück, aber weiß schon, da hab ich viel Kraft verschossen.
Immer nur flach in der Lobau mit den Reihern und plötzlich bei den Gemsen macht einen Riesenunterschied, auch für mich als gebürtigen Lungauer: Ich bins einfach nicht gewohnt.
Oben beim Hochreiter (1184m) schließt Mischa zu mir auf (Er läuft die ganze Strecke!), scheint sehr relaxt, freundlich und gemütlich. Erste Wasserstelle: die Bauernfamilie sitzt vorm Haus am Tisch mit Kind und Kegel und bewirtet dich. (obs so ist weiß ich nicht aber es hat sich so angespürt)
Dann mäßig bis steil bergab und endlich einmal flach dahin. Ich merke sofort wie meine Atmung sich beruhigt, ich Rhythmus finde und ein flottes Tempo laufe, das, würde es so bleiben, lang halten könnte.
Herrlicher Lauf durch Wälder und Almen, Aussicht auf die Veitsch, es riecht gut, der Schmäh rennt, großes Glücksgefühl.
Aber gleich gehts wieder bergauf.
Und es ist heiß (27Grad) und schwül.
Es wird mühsam. Steilere Stellen laufe ich anfangs und juble meinen Puls in unbekannte Höhen.
Anfänger.
Ich sehe die Profis die steilen Stücke gehen, man ist fast gleich schnell und erholt sich.
Dazugelernt.
Bisher Schotterwege oder Waldwege, sehr dezent.
Jetzt plötzlich: ein roter Zaun zieht steil durchs freie Gelände bergab. Ein Grundstücksbesitzer mag keine Läufer über sein Grundstück.
Also halsbrecherisch bergab und dann ganz unten rund um den Zaun ein Blick bergauf: Sch.......önsteile Wiesen, ganz oben Zuschauer die dir auf den Scheitel hinunterapplaudieren.
Fast zornig hinauf zum Pretalsattel.1068m
5km mäßig steil bergauf (mit einem kurzen steilen Unterbrechungsstück) , ich muß trotzdem öfters kurz gehen.
Dann endlich, die Unterschenkel zeigen deutlich daß sie nach noch ein paar Kilometer krampfen werden, der Lauf bergab zur Übergabestelle. Wie jedesmal ist die innere Skepsis (wieso tust du dir das an?) weg und Glück tritt ein. Wechsel an Doris bei 1:52:30
Schnitt 6:03. Langsamer als ich wollte, doch um einiges schneller als es sich angefühlt hat. Und für 18,5Km praktisch nur-und teils steil- bergauf- doch ok.
Ja und dann der Plausch mit den Veitscher elder Ladies und der Genuss ihrer Kuchen, mit geduldiger Erläuterung derer Zubereitung. Zeit ist kostbar, beim Laufen und auch beim Kuchenessen. Und tratschen mit den anderen Läufern, auf den Bus wartend, genial. Je schneller Laufen hast du mehr Zeit zum Kuchenessen.
Wir werden ins Tal gebracht per Bus und ab ins Hallenbad für Dusche. Vorsicht: Dort gibts eine gemeinsame Umkleide, d.h.: auch die Duschen haben einen gemeinsamen Vorraum.
Wir wußten dies nicht: Ein spitzer Schrei hat dann Klarheit geschafft.
Ich warte auf meine Partnerinnen.
Doris die zuerst ein kurzes Stück bergab hat zum warmlaufen und dann die Steigung zum Rotsohl (Verpflegung).
Von dort sieht man den berüchtigten Teufelssteig aufs Graf Meran Haus (1840m) Viel, viel steile Steigung ohne irgendeinen Schatten.
Als wahrer Gentleman habe ich mit einer langsamen ersten Teilzeit dafür gesorgt, daß Doris nicht von Spitzenläufern umgeben ist und alle das Steilstück gehen.
Ab der Graf Meran Hütte muss der Lauf ein Traum sein. Man kann wieder schauen und die Gegend genießen. Der Blick ist toll:
Hochschwab/Schneealpe/Rax/Ötscher und ganz nah Wildkamm. wirklich alpin. Doris hat Gemsen im Schneefeld gesehen.
Abwärts zu Kleinveitschalm. Übergabe 3 an Nicole, unsere Wildsau (Eigendefinition). Es geht fast nur bergab, "kurzer" Gegenanstieg von etwa 200 HM, volle Wäsch bergab.
Es grollt und donnert und gießt. Nicloles beide Laufschuhe bleiben ohne sie im Matsch stecken. Wir im Ziel haben Spaß mit der Zusatzdusche. Die Sieger laufen ein: Peter Teufel, (PeterTeufel am Teufelssteig!!) Sieger der allgemeinen Klasse in 4:37 irgendwas. Neuer Streckenrekord.
d.h.:56 km und 2000 HM in unter 5:00min am KM.
Wir laufen Nicole entgegen um sie die letzten 1,5km
ins Ziel zu begleiten. Diese 1,5km sind angeblich äusserst schwierig da du, fast 20 km auf Naturboden bergab läufst und dann plötzlich auf eine gerade Strecke mit Asphalt triffst.
Wir laufen zu dritt im strömenden Regen durchs Ziel. Es ist wunderbar.
Nettes Plauschen im Camp untermalt vom Veitscher Sinatra.
Immer wieder Zieleinläufe: Der Sprint des Nurmi Schlussläufers um seinen Vordermann einzuhohlen verleiht ihm den Ehrennamen:"rote Kanonenkugel". Unglaublich, die Energie.
Mischa trifft ein und erzählt:"der Blitz" (demnächst im Forum, bitte Mischa)
Thomas trifft ein und erzählt: "die Blitze, wie ich um mein Leben lief "(demnächst im Forum, bitte Thomas)
Wir werden Sieger im Mixed "2 Frauen und ein Mann (2Teams, leider nicht so gewertet)" 6.Platz von 14. Teams.
In den Teilstrecken wurde ich 8., Doris 6, und Nicole 4.
An dem Beweis, warum ich trotzdem zumindest gleichgut wie die Frauen war arbeite ich noch, aber vertraut mir, der Beweis wird schlüssig. Das blöde ist, während ich an dem Beweis wissenschaftlich arbeite, trainieren die!
Wir lernen noch ein bißchen Ungarisch, kosten auch den Holler/Bananenkuchen setzen uns ins Auto und erzählen uns wie fein das war.
Kommt das nächste Mal mit! Es ist ein Fest.
Christian