Bei dieser Veranstaltung ging's ja weniger ums Laufen, sondern mehr darum ein Zeichen zusetzen. Trotzdem war ich selten bei einer "Lauf"-Veranstaltung, die weniger mit Laufen zu tun hatte.
Vorgenommen hatte ich mir, die Rahmenzeit von 3 Stunden in einem gemütlichen Tempo durchzulaufen. Irgendwie war es aber schwer für mich, mich beim Frühstück aufzuraffen und endlich los zu gehen. So kam ich knapp vor 9:00 zum Rathaus, holte mir eine Startkarte, zog mir rasch in einem Garderobezelt meine Laufsachen an. Das Startkommando hörte ich noch aus sicherer Entfernung.
Zu bewältigen waren Runden um das Rathaus á 650m. Das Publikum war sehr gemischt. Der Großteil waren Schulklassen, die von ihren Lehrern zur Bewegung für eine gute Sache "genötigt" worden waren. Sie kamen in normaler Straßenkleidung in Schuhen, mit denen ich nicht mal gehen würde. Dann gab es noch einige Familien, da beteiligten sich auch Kinder, die gerade erst gehen konnten. Die noch nicht gehen konnten wurden von ihren Eltern joggend auf den Schulter getragen. Dann gab es noch jede Menge Fahrzeuge: Skater, Scooter, Einräder, Laufräder, E-Rollstühle. "Richtige" Läufer waren in der Minderzahl.
Bereits nach der ersten Runde wurde Wasser gereicht und auch stark nachgefragt. Bei der ÖVP-Zentrale hinter dem Rathaus wurden einige Bananen angeboten. Mir fiel ein, dass ich vergessen hatte ein paar typische Scheuerstellen einzuschmieren und musste nochmal zurück zum Garderobezelt um das nachzuholen. So verlor ich gleich einige Minuten. Bereits in der ersten Runde war starker Verkehr, der wurde bis 10, 1/2 11 immer stärker, ganz anders als bei einem richtigen Rennen, wo es sich meist nur am Anfang staut. Ich lief die Runden immer weiter außen, um nicht zu sehr in den Stau zu geraten.
Auf das Abstempeln der einzelnen Runden verzichtete ich gleich, da wäre ich mehr gestanden als gelaufen. Nach einer halben Stunde waren die Bananen weg und die ÖVP hatte nichts mehr zu bieten. Nach einer Stunde war auch das Wasser weg. Dann gab es nur noch Joghurtdrinks, auch mal was Neues als Rennverpflegung. Aus Angst zu verdursten nahm ich diese auch. Dann waren auch die weg und ich machte mir ernsthaft Sorgen, wie ich die letzte Stunde ohne trinken überstehen sollte.
Zum Glück hatte aber Conny es geschafft, die Kinder zu überreden, auch ein paar Runden mitzulaufen. Sie kamen um 11, ich hatte mich noch nie so gefreut, meine Frau zu sehen
, ich hatte wieder was zu trinken. So ging's mir gleich wieder viel besser und ich wär am liebsten noch mehr gelaufen. Vielleicht hätte ich mich doch für den VCM anmelden sollen!
Fazit: 48 mal die gleiche Runde laufen war überraschend abwechslungsreich. Dafür war das Laufen ganz schön schwierig, weil es viele Störungen durch plötzliches Stehenbleiben, Haken schlagen, Fahrzeuge, Zuschauer in der Strecke usw. gab. Darüber möcht ich mich aber nicht aufregen, es war ja eigentlich keine richtige Laufveranstaltung. Trotzdem war es lustig dabei zu sein und meinem Sponsor (*) ein paar Kröten für meinen Lieblingsverein abzuluchsen.
lg Stefan
(*) eh ich selber